Intel musste im dritten Quartal einen kräftigen Umsatzeinbruch von 20 Prozent hinnehmen. Das Management versucht sich positiv zu geben, doch operativ zeigen sich deutliche Schwächen. Immerhin: Die Analysten haben mit niedrigeren Gewinnen gerechnet und ein Sparprogramm hält die Anleger bei Laune. Die Intel-Aktie reagiert nachbörslich mit einem Kurssprung von knapp sieben Prozent.
Intel erzielte im Q3 einen Umsatz von 15,3 Milliarden Dollar und bliebt damit im Bereich der Analystenschätzungen von 15,3 Milliarden Dollar. Beim Gewinn je Aktie lieferte der Chip-Riese dann 0,59 Dollar, während die Wall-Street-Experten nur einen Gewinn je Aktie von 0,34 Dollar erwartet hatten.
„Trotz der sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen haben wir solide Ergebnisse erzielt und bedeutende Fortschritte bei der Umsetzung unserer Produkte und Prozesse geliefert“, so Intel-CEO Pat Gelsinger laut Pressemitteilung.
Deutlich sichtbar wird das sich eintrübende Geschäftsumfeld in den Segmenten „Client Computing“ und „Datacenter and AI“, welche sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 17 beziehungsweise 27 Prozent verschlechtert haben. Neben der Schwäche am PC-Markt leidet Intel zusätzlich unter der Konkurrenz von AMD sowie dem Preisverfall bei Speicherchips.
Dickes Sparprogramm
Bis die neue „IDM 2.0“-Strategie greift, muss Intel also handeln. Und so kündigte CEO Gelsinger folgendes an: „Um uns für den aktuellen Konjunkturzyklus zu positionieren, gehen wir nun aggressiv unsere Kostenstruktur an und wollen unternehmensweit unsere Effizienz steigern.
Genauer gesagt will das Management die Kosten 2023 um drei Milliarden Dollar senken. Bis 2025 sieht Intel insgesamt sogar ein Einsparungspotenzial zwischen acht und zehn Milliarden Dollar. Bloomberg hatte bereits berichtet, dass Intel plane, das Personal in einigen Abteilungen um bis zu 20 Prozent zu senken. Weitere Details wird es wohl im Rahmen des Earnings-Calls geben.
Kosteneinsparungen, um das Kapital dem teuren Aufbau neuer Kapazitäten im Rahmen der „IDM 2.0“-Strategie zukommen zu lassen, ist langfristig der richtige Weg. Mittelfristig bleiben die operativen Probleme in den beiden größten Segmenten jedoch bestehen. Für den AKTIONÄR bleibt die Intel-Aktie daher auch nach den Q3-Zahlen nur ein Watchlist-Wert.