Der Wettbewerb für Google im Bereich künstliche Intelligenz könnte sich weiter verschärfen. Laut Medienberichten plant Microsoft ein milliardenschweres Investment in OpenAI, dem Unternehmen hinter dem Chatbot ChatGPT. Schon heute ist der Konzern an dem Start-up beteiligt und könnte bald mehr als ein Drittel der Anteile halten.
Wie das Nachrichtenportal Semafor unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, befinden sich Microsoft und OpenAI seit Monaten in Verhandlungen über eine neue Finanzierungsrunde für das KI-Start-up. Im Zuge der Kapitalspritze, an der auch Venture-Capital-Gesellschaften beteiligt sein sollen, könnte der Konzern aus Redmond über mehrere Jahre verteilt bis zu zehn Milliarden Dollar investieren.
Der Deal dürfte OpenAI mit knapp 29 Milliarden Dollar bewerten, wodurch Microsoft am Ende mehr als ein Drittel der Anteile halten würde. Der Tech-Gigant ist bereits seit Juli 2019 an dem KI-Spezialisten beteiligt und arbeitet aktuell daran, ChatGPT in seine eigene Suchmaschine Bing zu integrieren.
Der Multi-Milliarden-Deal dürfte auch bei der Google-Mutter Alphabet aufmerksam verfolgt werden. Dort sieht das Management den Erfolg des Chatbots als potenzielle Gefahr für das extrem wichtige Suchmaschinen-Geschäft (DER AKTIONÄR berichtete). Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass der Konzern technologisch bei der KI-Entwicklung hinterherhinkt.
Dass Microsoft mit der Integration von ChatGPT in Bing die Marktdominanz der Google-Suche ankratzen - geschweige denn brechen - wird, ist unwahrscheinlich. Perspektivisch macht eine signifikante Beteiligung an einem der vielversprechendsten KI-Start-ups jedoch absolut Sinn. Trotz des schwierigen Umfelds, das auch den Riesen aus Redmond belastet, bleibt DER AKTIONÄR langfristig von Microsoft überzeugt.
Auch die Aussichten von Alphabet sind unverändert gut. Anleger sollten jedoch erst charttechnische Kaufsignale abwarten.