Nach den Q2-Zahlen der großen Tech-Konzerne war die Aufregung am Markt groß, dass nach einem starken Corona-Jahr die Wachstumsraten von Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft schrumpfen würden. Die Sorgen sind nach Ansicht des AKTIONÄR jedoch übertrieben, wie bereits in Ausgabe 33/21 geschildert wurde – besonders deutlich macht dies auch ein Vergleich mit den Vor-Corona-Zahlen.
In Zeiten der Pandemie florieren die Geschäfte der großen Tech-Konzerne. Einzig Facebook und Google hatten direkt nach dem Corona-Crash im Werbegeschäft die Zurückhaltung ihrer Kunden zu spüren bekommen, dies jedoch durch eine starke Nutzerentwicklung ausgeglichen. Apple dagegen verkaufte Geräte fürs Homeoffice, bei Amazon boomte der Online-Handel und Microsoft profitierte dank Notebooks, Office-Software, Cloud-Angeboten und Gaming-Geschäft gleich mehrfach.
Nach den enttäuschenden Zahlen von Amazon sorgten sich jedoch viele Anleger, wie es mit den Geschäften von Big-Tech weitergeht, wenn der Lockdown-Boost im zweiten Halbjahr nicht mehr antreibt. Das Sentiment gegenüber den GAFAM-Aktien verschlechterte sich jedoch nur kurz. Denn die Analysten blicken weiterhin optimistisch auf das Wachstum der Tech-Riesen. Das zeigt insbesondere ein Vergleich mit den Zuwachsraten aus der Vor-Corona-Zeit:
Blickt man auf die Tabelle springt einem sofort Apple entgegen. Analysten erwarten vom iPhone-Konzern, dass die Zuwachsraten im zweiten Halbjahr 2021 gegenüber 2019 massiv zulegen werden. Das mag etwas übertrieben erscheinen, doch das Release des iPhones wird wohl von Dezember auf September vorgezogen und gleichzeitig treibt der 5G-Superzyklus die Verkäufe an.
Ebenfalls mit potenziell stärkeren Zuwachsraten können Facebook, Alphabet und Microsoft überzeugen. Einzig Amazon bleibt das Sorgenkind. Die Expansion im E-Commerce geht nicht mehr derart leicht vonstatten und die Erwartungen der Analysten für das laufende September-Quartal liegen mit 16,6 Prozent bereits klar über den firmeneigenen Prognosen.
Das mag kurzfristig auf das Sentiment der Amazon-Aktionäre drücken – und tut dies auch: Während Alphabet, Apple, Facebook und Microsoft nahe ihrer Allzeithochs notieren, liegt die Aktie von Amazon über 15 Prozent unterhalb ihres Rekordhochs von Anfang Juli.
Nach Ansicht des AKTIONÄRS macht es nach dem Rücksetzer jedoch keinen Sinn zu verkaufen. Denn langfristig orientierten Anlegern werden abseits des Online-Handels noch zahlreiche weitere Wachstumstreiber wie die Cloud oder das Werbegeschäft geboten. Zudem bleibt die Amazon-Aktie mit einem aktuellen 22er-KUV von 3,0 und einem 22er-KGV von 49 fair bewertet.
DER AKTIONÄR hebt unverändert fünfmal den Daumen für Big-Tech. Wer nicht auf Einzelaktien setzen will, dem legen wir den GAFAM-Index nahe. Hier gibt es Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft im Komplettpaket – für die Risikofreudigeren sogar mit Hebel.
Zertifikate auf den GAFAM-Index
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