Mit einem zweistelligen Minus ist die Freenet-Aktie am Freitag der mit Abstand schwächste Wert im MDAX. Der Sprung auf ein neues Mehrjahreshoch muss beim Telekomkonzern damit vorerst abgeblasen werden. Panik sollte bei Anlegern zwar nicht aufkommen, der erwartete Rücksetzer fällt aber überraschend kräftig aus.
So fand am Donnerstag die Hauptversammlung statt, das bedeutet die Freenet-Aktie wird nun ex-Dividende gehandelt. Und traditionell fällt die Ausschüttung recht üppig aus. Für das abgelaufene Jahr gibt es 1,57 Euro. Das entspricht zum gestrigen Schlusskurs einem Abschlag von 6,0 Prozent, was allerdings auch zeigt, dass die Aktie selbst ohne Dividende heute klar im Minus liegen würde. Im Vorjahr lag die Ausschüttung noch bei 1,50 Euro – damals kamen allerdings 15 Cent Sonderdividende hinzu.
Bei Freenet kommt dabei noch eine Besonderheit hinzu: Die Ausschüttung erfolgt aus dem steuerlichen Einlagekonto und wird daher ohne Abzug von Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag ausgezahlt. Allerdings wird nach deutschem Recht im Gegenzug der Anschaffungskurs der Aktie entsprechend gemindert – bei Kursgewinnen bei einem möglichen Verkauf der Aktie müssten die Steuern also zu einem späteren Zeitpunkt noch gezahlt werden.
Als Dividendenperle mit einem robusten und stagflationsfesten Geschäftsmodell hat sich Freenet im schwierigen Markt zuletzt gut behauptet. Nach dem vorhersehbaren Rücksetzer sollte die Aktie nun auch wieder Anlauf Richtung Mehrjahreshoch nehmen. Vor allem konservative Anleger bleiben weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Freenet