Die Telekombranche verliert am Mittwoch auf breiter Front an Wert. Eine skeptische Studie von Berenberg für Telefónica Deutschland belastet den zuletzt starken Sektor. Auch die Aktie der Deutschen Telekom verliert rund drei Prozent und fällt wieder deutlich unter die 19-Euro-Marke. Derweil reagiert der Konzern auf das Verbot für den eigenen „StreamOn“-Tarif.
Wegen des Neuvermarktungs-Verbots der „StreamOn“-Tarife durch die Bundesnetzagentur gilt bei der Deutschen Telekom ab dem 1. Juli ein neues Tarifmodell. Dieses sieht höhere Datenvolumina vor. Unabhängig vom gewählten Tarif können etwa für Familienmitglieder oder Freunde günstigere Zusatzkarten mit gleichem Datenvolumen dazugebucht werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass die neuen Tarife für ein Umsatzplus sorgen werden.
Die Bundesnetzagentur hatte der Deutschen Telekom die Vermarktung von „Telekom StreamOn“ untersagt. Ab Juli darf der Tarif nicht mehr vertrieben werden. Bestehende Verträge müssen bis Ende März 2023 abgewickelt werden. Die sogenannten Zero-Rating-Tarife oder Nulltarif-Optionen verstoßen nach Einschätzung der Behörde gegen die Netzneutralität. Bei ihnen werden bestimmte Dienste und Anwendungen – etwa Video- oder Musikstreaming – nicht auf das monatliche Datenvolumen angerechnet.
Die Telekom betonte, dass 3,3 Millionen Bestandskunden mit 5G Mobilfunk-Verträgen das erhöhte Datenvolumen automatisch ohne Aufpreis vom 1. Juli an erhalten. „StreamOn“-Dienste für Bestandskunden sollen bis Ende März 2023 verfügbar bleiben.
Die Änderungen bei den Verträgen sollten die operative Entwicklung der Telekom nicht stärker belasten. Nach der starken Kursentwicklung zuletzt ist auch der heutige Rücksetzer der T-Aktie kein Grund zur Panik. Wer noch nicht investiert ist, kann vielmehr jetzt noch zugreifen.
Mit Material von dpa-AFX
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