Die Fusion von T-Mobile US und Sprint wurde vor Gericht durchgewunken. Doch am Donnerstag sorgte die Meldung für Aufsehen, dass die Deutsche Telekom die Bedingungen des Deals mit der Sprint-Mutter Softbank nachverhandeln will. An der Börse sorgte dies aber nicht für Panik, die Aktien notieren quasi unverändert.
Bereits im Vorfeld war durchaus erwartet worden, dass Nachverhandlungen des Deals möglich sind. Die Argumente sprechen für die Telekom. Seit der Ankündigung der Fusion im April 2018 hat sich T-Mobile US deutlich besser entwickelt als Sprint. Während T-Mobile ständig neue Kunden hinzugewinnt, verliert Sprint Marktanteile und ächzt unter immer höheren Schulden. Alleine wäre der Rivale wohl kaum überlebensfähig.
Da die Softbank nach dem Fiasko mit WeWork und Finanzierungsproblemen für den zweiten Vision Fund ebenfalls unter Druck steht, haben die Deutschen eine starke Verhandlungsposition. Überreizen dürften sie die Nachverhandlungen aber auch nicht. Denn nur mit Sprint kann die Attacke auf die Platzhirsche AT&T und Verizon gelingen. Durch den Zusammenschluss deckt T-Mobile zudem ein extrem breites Spektrum an Frequenzen ab – mit Hinblick auf den anstehenden 5G-Ausbau ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Die Aktien von Telekom und T-Mobile US haben ebenso wie die Sprint-Papiere kaum auf mögliche Nachverhandlungen reagiert. Der DAX-Konzern könnte sich eine etwas stärkere Position sichern. Scheitern dürfte der Deal aber nicht. Anleger bleiben an Bord.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.