Seit Monaten kursieren Spionagevorwürfe gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei. Die Beteiligung des Konzerns am deutschen 5G-Mobilfunkausbau ist deshalb umstritten. Auch die Deutsche Telekom ist wegen der Zusammenarbeit mit Huawei in die Kritik geraten – laut einem Medienbericht soll hier Abhilfe geschafft werden.
Innerhalb von zwei Jahren werde der Anteil an Huawei-Komponenten am besonders sicherheitskritischen Kernnetz, in dem sämtliche Daten aus Mobilfunk- und Internetanschlüssen zusammenlaufen, auf null Prozent sinken, so die Wirtschaftswoche unter Berufung auf Konzernkreise. Komponenten, die heute noch im Kernnetz vorhanden sind, sollen ausgetauscht werden. Allerdings würden auch Teile von US-Herstellern im Rahmen einer routinemäßigen Erneuerung entfernt.
Die Telekom selbst wollte den Bericht nicht kommentieren. "Grundsätzlich verfolgen wir eine Multi Vendor Strategie, beziehen also Netzkomponenten von mehreren Herstellern", fügte ein Sprecher laut Reuters hinzu. Sicherheit habe für den Bonner Konzern "oberste Priorität".
Für die Telekom ist das ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist Huawei als Zulieferer kostengünstig und leistungsstark. Auf der anderen Seite stärkt die Telekom ihre Versorgungssicherheit und umgeht die Sanktionen der USA gegen Huawei nicht mehr. Hinzu kommt, dass auch die Leistung der Huawei-Komponenten leiden könnte, wenn der Konzern bei seinen US-Zulieferern nicht mehr eingesetzt wird.
Klar ist allerdings auch: Ein Komplettverzicht der Telekom auf Huawei auch in anderen Bereichen als dem Kernnetz wäre deutlich schwieriger. Es bleibt abzuwarten, wie es hier weitergeht. Konservative Anleger können hier aber in Ruhe abwarten und bleiben dabei.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.