Jahrzehnte lang legten PC-, Notebook- und Smartphone-Verkäufe zu. Das soll jetzt ein Ende haben. Eine Gefahr für Geräte-Hersteller und Zulieferer wie Apple, Intel oder AMD.
Wer dachte, die Verkäufe von Smartphones erholen sich nach den schwachen Jahren 2018 und 2019 wieder, hat sich wohl getäuscht. „Der aktuelle Mobile-Markt liegt mit rund 1,7 Milliarden Geräten rund zehn Prozent hinter 2015 zurück“, sagte Gartner-Analyst Ranjit Atwal. „Sollten Smartphones keine neuen Verwendungsmöglichkeiten oder eine bessere Effizienz erhalten, werden die Nutzer ihre Geräte nicht upgraden.“
Der Trend hin zur Verlängerung der Lebensdauer eines Mobilgerätes startete 2018 und wird 2019 anhalten. Erst 2020 wird sich laut Gartner der Markt wieder bessern, wenn die Mobilfunktechnologie 5G neue Kaufanreize schaffen kann.
Der PC-Markt wuchs zwar im zweiten Quartal 2019 – doch auch auf dem PC-Markt sind die langfristigen Aussichten weniger rosig. Laut Gartner soll sich die Anzahl der PC-Verkäufe bis 2021 deutlich reduzieren. Nur bei den Ultramobiles beziehungsweise Ultrabooks soll sich der Markt auf 81 Millionen Geräte bis 2021 verbessern.
Die Gartner-Analyse ist für Hersteller, die stark von Smartphones abhängig sind, ein klarer Dämpfer. Hält die schwache Marktsituation an, muss Apple im Services-Geschäft weiterhin Top-Zahlen liefern und mächtig investieren – ansonsten könnte im zweiten Halbjahr eine weitere Korrektur des Aktienkurses anstehen. Ebenfalls gefährdet sind Chiphersteller wie Broadcom, Dialog oder Qualcomm, die einen Großteil der Umsätze im Mobile-Geschäft erzielen.
Die sinkenden PC-Verkäufe sind dagegen ein Problem für Zulieferer wie Intel, die bei CPUs einen sehr hohen Marktanteil haben. Für AMD ist der kontrahierende Markt dagegen weniger ein Problem, da der kleine Konkurrent aktuell starke Zuwächse erzielt, indem Intel Marktanteile abgerungen werden.