Überraschend solide Quartalsberichte und Ausblicke der beiden Schwergewichte Apple und Amazon haben an den US-Börsen vor dem Wochenende für Erleichterung gesorgt. Der Dow Jones Industrial stieg am Freitag um 0,97 Prozent auf 32.845 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Juni. Auf Wochensicht bringt es der Dow auf einen Gewinn von drei Prozent.
Den historisch eher schwachen Börsenmonat Juli hat der Index mit einem Aufschlag von 6,7 Prozent beendet, das ist für den Dow der stärkste Juli seit zwölf Jahren.
Der technologielastige Nasdaq 100 legte am Freitag mit 1,81 Prozent auf 12.948 Punkte stärker zu. Hier war der Juli mit plus 13 Prozent der beste Börsenmonat seit April 2020. Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag 1,42 Prozent auf 4.130 Zähler.
Positive Nachrichten gab es von der Konjunktur, die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juli etwas stärker aufgehellt als erwartet.
Amazon, Apple und ExxonMobil stark
Um mehr als zehn Prozent ging es mit den Aktien von Amazon nach oben. Der weltgrößte Online-Händler hat den Umsatz im zweiten Quartal trotz hoher Inflation und Rezessionssorgen deutlich gesteigert. Analyst Lee Horowitz von der Deutschen Bank nannte Amazon "den Hafen im konjunkturellen Sturm". Für Amazons Aktienkurs war der Juli mit einem Gewinn von 27 Prozent der beste Monat seit Oktober 2009.
Auch Apple trotzt mit dem iPhone-Geschäft bisher Konjunktursorgen und Logistik-Engpässen. Im vergangenen Quartal konnte das iPhone in einem insgesamt geschrumpften Smartphone-Markt zulegen. Die Aktien gewannen 3,3 Prozent.
Auf den Beifall der Investoren stieß ein Rekordgewinn des Ölkonzerns Exxon Mobil . Die stark gestiegenen Öl- und Gaspreise verschafften dem Unternehmen im zweiten Quartal einen Gewinn von 17,9 Milliarden Dollar. Der Kurs stieg um 4,6 Prozent. Noch besser kamen indes die Zahlen des Kontrahenten Chevron an, der zudem den milliardenschweren Aktienrückkauf aufstockte. Chevron zogen an der Dow-Spitze um 8,9 Prozent an.
Intel und Procter & Gamble enttäuschen mit Zahlen
Ganz anders Intel . Der Chip-Riese hat nach einem Umsatzeinbruch und roten Zahlen im vergangenen Quartal die Jahresziele kassiert. Experte Stacy Rasgon vom Investmenthaus Bernstein nannte die Profitabilität "erschreckend" und die neuen Jahresziele "garstig". Mit minus 8,6 Prozent fanden sich die Aktien abgeschlagen am Ende des Dow wieder.
Nicht gut kamen auch Aussagen des Konsumgüterriesen Procter & Gamble an, die Aktie war mit minus 6,2 Prozent zweitgrößter Verlierer im Index. Der Konzern rechnet in diesem Jahr mit Gegenwind von der hohen Inflation.
(Mit Material von dpa-AFX)