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29.07.2022 ‧ Emil Jusifov

Intel: Horror-Zahlen sorgen für Kurssturz

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Intel

Die Aktie des Chip-Riesen Intel geht heute mit einem Minus von rund zehn Prozent in die Knie. Grund sind die schwachen Quartalszahlen, die der US-Konzern gestern nachbörslich meldete. Das Unternehmen blieb sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutlich hinter den Erwartungen der Wall Street zurück.

Intels Einnahmen sanken im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 15,32 Milliarden Dollar und verfehlten damit um ganze 3,6 Milliarden Dollar die Schätzungen der Experten. Das entspricht dem größten Umsatzeinbruch seit 1999.

Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 29 Cent, erwartet wurden 70 Cent. Unter dem Strich blieb ein Minus von 454 Millionen Dollar, im vergangenen Jahr erwirtschaftete Intel noch einen Nettogewinn von knapp fünf Milliarden Dollar. Die Bruttomarge fiel von 50,4 Prozent im Q1 2022 auf nur noch 36,5 Prozent im Q2 2022.

Für die durchwachsenen Ergebnisse machte Intel-CEO Pat Gelsinger insbesondere die schwache Konjunktur verantwortlich. Zudem hätten auch die "eigenen Ausführungsprobleme in Bereichen wie Produktdesign, der Angebotsanstieg von AXG [Accelerated Computing Systems and Graphics Group]“ sowie die andauernden Lieferkettenprobleme dazu beigetragen.

Laut CFO David Zinsner hätten sich die PC-Verkäufe bei kleinen und mittelständischen Unternehmen verlangsamt, während die Nachfrage bei den Konzernen stabil bleibe. Man gehe jedoch davon aus, dass der Boden bereits erreicht wurde. "Preissteigerungen und saisonbedingte Verbesserungen" würden die Bruttomarge von Intel wieder in den Bereich 51 bis 53 Prozent bringen.

Weniger überzeugt zeigen sich hingegen die Analysten. So schreiben die Experten von Susquehanna, dass Intel jahrzehntelang in der Lage war, gescheiterte Projekte, schlechte Akquisitionen und strategische Schwächen mithilfe des Mooreschen Gesetzes und seiner Prozessführerschaft zu vertuschen. "Solange sie diese Führung nicht wiedererlangen (was wir für unwahrscheinlich halten) oder die strategische Richtung ändern, erwarten wir, dass Wachstums-, Profitabilitäts- und Cashflow-Probleme bei Intel bestehen bleiben“, so die Strategen von Susquehanna.

Prognosesenkung

Intel blickt nun auch pessimistischer in die Zukunft und erwartet für das gesamte Geschäftsjahr nur noch einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 2,30 Dollar, sowie Umsätze von 65 bis 68 Milliarden Dollar. Das liegt deutlich unter der bisherigen Prognose des Unternehmens (3,60 Dollar beim Gewinn pro Aktie und 76 Milliarden Dollar beim Umsatz) und unter den Erwartungen der Experten.

Intel (WKN: 855681)

Nach diesem schwachen Quartalsbericht überrascht es wenig, dass die Intel-Aktie aktuell über zehn Prozent im Minus notiert. Das Unternehmen scheint stärker unter der schwachen Konjunktur zu leiden als seine Konkurrenten. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen und lieber einen Blick auf die laufenden AKTIONÄR-Empfehlungen Nvidia und Qualcomm aus dem Chip-Sektor werfen.

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