Die Aktie des Chip-Herstellers AMD hat jüngst eine Bilderbuch-Korrektur hingelegt und knapp 20 Prozent seit ihrem Rekordhoch eingebüßt. Doch ist diese Korrektur gerechtfertigt?
Die Chip-Werte gehören grundsätzlich zu den Aktien, die bei steigenden Zinsen am meisten in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher überrascht es nicht besonders, dass die AMD-Papiere zuletzt stark zurückgekommen sind.
Im Langfrist-Chart sieht die Korrektur wie ein gesunder Rücksetzer aus. Immerhin hat sich der Titel in knapp einem Jahr in der Spitze mehr als verdoppelt. Gar nicht mal so schlecht für einen Weltkonzern, der aktuell fast 100 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage bringt.
Geschäft mit AMD-Chips boomt
Und wie sieht es operativ für AMD aus? Bestens! Dies belegen jedenfalls die jüngsten Quartalsergebnisse.
Unglaubliche 53 Prozent auf 3,24 Milliarden Dollar legte der Umsatz des Chipherstellers im vierten Quartal 2020 zu. Der operative Gewinn sprang sogar 64 Prozent auf 570 Millionen Dollar nach oben. Unterm Strich konnte AMD damit einen Gewinn je Aktie von 0,52 Dollar einfahren.
Sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz wurden die Erwartungen deutlich übertroffen.
Auch die Prognose ließ nichts zu wünschen übrig: Im ersten Quartal erwartet AMD Umsätze von 3,2 Milliarden Dollar (+/-100 Mio) und einer sich weiter verbessernden Bruttomarge – Analysten rechneten nur mit Umsätzen von 2,7 Milliarden Dollar.
Analysten heben den Daumen
Aktuell gibt es laut Bloomberg ganze 22 Kaufempfehlungen, 14 Experten empfehlen zum Halten und nur vier sind der Meinung, dass die Aktie verkauft gehört. Das durchschnittliche Kursziel ist 101,03 Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von 26 Prozent entspricht.
Mit einem 2021er-KGV von 41 ist AMD immer noch nicht billig, aber doch deutlich günstiger als noch zu Beginn des Jahres. Aus operativer Sicht spricht jedenfalls fast alles für die Aktie. Investierte bleiben an Bord. Neueinsteiger nutzen die Korrektur zum Kauf.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: AMD.