Die Diskussion rund um die Teilung der Einnahmen von Internet-Giganten wie Google und Facebook mit den Content-Publishern existiert schon länger. Australien möchte dies sogar gesetzlich verankern. Heute wurde bekannt, dass Google nun völlig überraschend auf seine Kritiker und Publisher zugehen und in dieser Causa einlenken möchte.
Google-CEO Sundar Pichai teilte heute mit, in den nächsten drei Jahren über eine Milliarde Dollar an Publisher wie etwa Axel Springer ausschütten zu wollen. "Ich habe Qualitätsjournalismus immer geschätzt und glaube, dass eine lebendige Nachrichtenindustrie für eine funktionierende demokratische Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist", sagte Pichai.
Die Bezahlung der Publisher soll über einen neuen mobilen Dienst namens Google News Showcase ablaufen, das zunächst in Brasilien und Deutschland und später in anderen Ländern eingeführt werden soll. Publisher wie Der Spiegel und Die Zeit in Deutschland und Folha de S.Paulo in Brasilien haben sich laut Informationen von CNBC bereits für den Dienst angemeldet.
Der Markt hat auf die Nachricht kaum reagiert, die Aktie von Alphabet notiert nach Börseneröffnung rund ein Prozent im Plus. Somit könnte der Markt die Umsatzeinbußen, die mit der Teilung der Werbeeinnahmen von Google einhergehen, zumindest auf kurzfristige Sicht eingepreist haben. Zumal es heute positive News zur Einführung von neuen 5G-Smartphones von Google (Pixel 5 und Pixel 4a) gab. Alphabet bleibt ein Basisinvestment. Auch Neueinsteiger können zugreifen.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Alphabet.