China-Aktien mit Tech- und Internetbezug steigen zum Wochenauftakt leicht. Dazu tragen einerseits überraschend positive Daten bei, außerdem wird ein politisches Spitzentreffen mit Spannung erwartet. Anleger sollten sich aber noch nicht allzu große Hoffnungen auf eine grundsätzliche Trendwende machen.
Beim chinesischen Einzelhandel hatten Beobachter für Oktober einen Anstieg von 3,5 Prozent prognostiziert. Das wäre eine Abschwächung gegenüber September (+4,4 Prozent) gewesen. Nun meldet China stattdessen mit 4,9 Prozent einen überraschend soliden Anstieg.
Dabei gab es diverse Belastungsfaktoren: Lieferketten-Problematik, Unruhe am Immobilienmarkt, gestiegene Rohstoffpreise, Stromengpässe, Wiederaufflammen von Corona und die Regulierung großer Tech-Player hatten auf die Stimmung gedrückt.
Doch nun glauben Experten bei Großbanken, dass sich das Bruttoinlandsprodukt in China dieses Jahr vielleicht doch besser als gedacht entwickeln könnte.
Heute Nacht findet zudem ein virtuelles Treffen zwischen Xi Jinping und Joe Biden statt. Konkrete Ergebnisse werden nicht erwartet. Im Vorfeld hieß es aus US-Kreisen, ein zentrales Thema werde unter anderem Taiwan sein.
Die charttechnische Lage bei Alibaba, Tencent und weiteren bekannten China-Aktien ähnelt sich. Grundsätzlich stehen die Zeichen auf Bodenbildung, wobei abzuwarten bleibt, ob ein kurzfristiger Ausbruch gelingt. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR positiv gestimmt, rät aber weiterhin nur risikobewussten Anlegern zu überschaubaren Investments in China – in die im Heft und online in den vergangenen Monaten kommunizierten Werte.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.