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25.03.2022 ‧ Emil Jusifov

Agco: Krisenprofiteur mit großem Potenzial

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Agco

Welche langfristigen Auswirkungen die geopolitische Krise in Osteuropa haben wird, ist noch nicht in Gänze bekannt. Klar ist aber, dass es zu einer Umorientierung weg von der Globalisierung hin zu regionalen oder sogar nationalen Wertschöpfungsketten kommen wird. Die auf gestörte Lieferketten zurückzuführende Nahrungsmittelknappheit in vielen Ländern wird insbesondere die regionale Landwirtschaft stärken und die Einnahmen der Agrar-Konzerne in die Höhe schnellen lassen. Darunter dürfte sich auch der Spezialist für Landtechnik Agco befinden.

Agco besitzt ein sehr breit gefächertes Portfolio im Bereich der landwirtschaftlichen Geräte und produziert unter anderem Getreidespeicher, Mähdrescher, Traktoren, Futtererntemaschinen und Sprühgeräte. Eine der bekanntesten Agco-Marken dürfte Fendt sein, Marktführer für Traktoren in Deutschland und Frankreich.

Agco-CEO Eric Hansotia zeigte sich gestern im Gespräch mit dem CNBC-Moderator Jim Cramer sehr besorgt über die aktuelle Krise. Diese löse nicht nur eine Hungersnot, sondern auch große Unruhen aus. Ihm zufolge können "13 Prozent der weltweiten Kalorien" aufgrund des Krieges derzeit nicht produziert werden.

Daher helfe man Landwirten aktuell dabei, "ihre Ernte zu steigern, ohne ihre begrenzten Vorräte zu erschöpfen oder Einkäufe zu tätigen, die ihren Gewinn schmälern könnten". Laut Hansotia hätten "Investitionen in Technologieunternehmen wie Apex.AI und Greeneye Technology sowie die Übernahme von Appareo Systems bei dieser Mission geholfen".

Agco hat nur ein geringes Russland-Exposure und erzielt den Großteil seiner Umsätze in Europa. Nun hat Agco laut Hansotia seine Geschäfte in Russland in Ukraine stillgelegt und verbliebene Mitarbeiter in Sicherheit oder außer Landes gebracht. Man helfe aber Landwirten in diesen Regionen, die Produktion weiterhin aufrechtzuerhalten.

Agco (WKN: 888282)

Operativ läuft es für Agco schon länger gut. Im letzten Quartal hat das Unternehmen seinen Nettogewinn im Vorjahresvergleich auf rund 283 Millionen Dollar mehr als verdoppelt. Und diese positive Entwicklung dürfte sich nun aufgrund der steigenden Nachfrage nach Landtechnik fortsetzen. Anleger lassen ihre Gewinne laufen.

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