Es sah so gut aus für Activision Blizzard: „WoW:Classic“ ist ein Erfolg, „Call of Duty: Mobile“ knackte mit 100 Millionen Downloads einen Rekord und die Fans freuen sich auf die Blizzcon. Doch jetzt hat der Spielehersteller einen neuen Skandal am Hacken.
The Good
Erst gestern wurde von SensorTower bekannt gegeben, dass „Call of Duty: Mobile“ eine Woche nach Release die Marke von 100 Millionen Downloads geknackt hat. So oft wurde noch kein Spiel in den ersten sieben Tagen nach Release heruntergeladen – nicht einmal PUBG Mobile oder Fortnite, welche 28 beziehungsweise 22,5 Millionen Downloads in der ersten Woche erzielten.
Die Aktie von Activision Blizzard reagierte deutlich und stellte sich seit dem Mobile-Release mit einem Plus von knapp sechs Prozent gegen den schwachen Markt. Schon davor hatte die Gaming-Aktie über zehn Prozent zugelegt, nachdem sich Spieler auf das Remake des erfolgreichen Rollenspiels WoW stürzten.
Nach dem Debakel rund um die letztjährige Hausmesse Blizzcon waren die erfolgreichen Veröffentlichungen genau das, was Activision Blizzard brauchte, um aus dem Seitwärtstrend auszubrechen. Die Hoffnungen und Spekulationen bezüglich der diesjährigen Blizzcon nehmen zudem an Fahrt auf. Fans fiebern Neuigkeiten zu Diablo 4 entgegen und womöglich sogar größeren Neuerungen zu Overwatch.
The Bad
Doch Blizzard enttäuschte seine Fans erneut. Denn der US-Konzern schloss am Dienstag den professionelle Gamer NG „Blitzchung“ Wai Chung für ein Jahr aus seiner E-Sports-Liga aus und strich seine kompletten Preisgelder, nachdem dieser mit Gasmaske und Schutzbrille in einem Livestream „Befreit Hongkong – Es ist Zeit für eine Revolution“ rief.
Diese Sanktion für eine politische Meinungsäußerung ist zwar durch das Regelwerk der Hearthstone-Liga gedeckt doch in Sozialen Medien sorgte das Vorgehen für Aufruhr. Der allgemeine Vorwurf: Blizzard ist der lukrative chinesische Markt wichtiger als die Ausübung demokratischer Grundrechte. Auf Twitter wird unter #boycottblizzard zum Boycott gegen den Spielekonzern aufgerufen.
Activision Blizzard liefert seinen Fans erneut einen Grund zur Enttäuschung. Auf die Aktie dürfte der neue Skandal jedoch nur geringe Auswirkungen haben.