Von Alibaba- und Ant-Group-Gründer Jack Ma war nichts mehr zu hören, seit erst der Ant-Börsengang auf Eis gelegt wurde und die chinesische Regierung anschließend eine strengere Regulierung der Internet-Unternehmen im Land angekündigt hatte. Anleger reagierten verunsichert, der Kurs der Aktie sackte ab. Nun hat sich Alibaba-Chef Daniel Zhang geäußert.
Zhang sagte, Chinas Initiative, Regeln zu entwerfen, die monopolistisches Verhalten von Internet-Plattformen verhindern sollen, komme „rechtzeitig“ und sei „notwendig“. Während seiner Rede auf der World Internet Conference sagte Zhang an diesem Montag außerdem, chinesische Internet-Unternehmen seien mithilfe der Regierungspolitik an die Spitze der globalen Industrie gerückt, aber Vorschriften müssten weiterentwickelt werden. Es gehe nicht nur darum, „dass sich die Plattformen gut entwickeln können, sondern dass sie auch der nachhaltigen und gesunden Entwicklungen der gesamten Gesellschaft dienen“.
Die World Internet Conference ist eine jährliche Veranstaltung von Chinas Internetbehörde. Dieses Jahr fand die Konferenz aufgrund der Corona-Pandemie in abgespeckter Form in Wuzhen statt. Bloomberg zufolge war Zhang einer der wenigen Tech-Chefs, die persönlich anwesend waren.
Nachdem Jack Ma offenbar Chinas Führung verärgert hatte, versucht Alibaba-CEO Daniel Zhang, die Wogen zu glätten. Anscheinend mit Erfolg: Die chinesische Parteizeitung Global Times berichtet jedenfalls wohlwollend über die Rede. Zhang habe seine „Dankbarkeit für die behördlichen Vorgaben“ ausgedrückt, heißt es in dem Artikel. Der Kurs der Alibaba-Aktie konnte bereits in den vergangenen Handelstagen wieder deutlich anziehen. Zhangs Auftritt könnte für weitere Entspannung unter Anlegern sorgen. Alibaba bleibt eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.