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Alibaba: "Im besten Fall ein schlechter Witz" – Einschätzungen zur Aktie

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Lars Friedrich 18.11.2020 Lars Friedrich

Der Kurs fällt, aber die Ziele der Analysten steigen. Warum eigentlich? Nachdem DER AKTIONÄR gestern bereits einen Überblick zu den aktuellen Kurszielen für die Alibaba-Aktie geliefert hat, folgt heute eine Auswahl der Begründungen für den Optimismus. Dabei wird ganz klar: Alibaba hat in vielen Bereichen noch Wachstumspotenzial.

Bei der UBS sieht man vor allem den Bereich Live-Streaming als potenziellen Treiber für künftiges Wachstum. Außerdem im Fokus: die Supermarktkette Sun Art. Goldman Sachs hingegen setzt darauf, dass Alibaba sich bei Pinduoduos Kerngeschäft bedienen und stärker auf sogenannte Community-Käufe setzen könnte. Dabei kommen Käufer zusammen – je mehr, desto höher der Rabatt.

Jeffrey Halley, Analyst beim Fintech-Unternehmen Oanda, verwies gegenüber dem Finanzportal CapitalWatch auf Alibabas diversifizierte Aufstellung, darunter die Bereiche Cloud und Finanzen. Im Gegensatz dazu sei beispielsweise JD.com eher ein reiner E-Commerce-Player. DER AKTIONÄR meint dazu: Halley liegt grundsätzlich richtig, allerdings streckt JD derzeit ebenfalls seine Fühler in die genannten Bereiche aus.

Kauf trotz IPO-Absage

Manuel Mühl von der DZ Bank hatte sein Kursziel für Alibaba nach der Absage und den jüngsten Quartalszahlen vor knapp zwei Wochen von 335 auf 320 Dollar gesenkt. Die Zahlen seien gut ausgefallen, aber hätten keine neuen Impulse geliefert, schrieb Mühl. Die Aktie sei trotzdem ein Kauf. Vor allem das E-Commerce-Geschäft und die Cloud-Sparte hob Mühl hervor. Ähnlich wie DER AKTIONÄR rechnete aber auch Mühl bereits mit kurzfristigem Druck auf den Kurs. In der Hinsicht nannte er das verschobene Ant-Group-IPO als Begründung: „Einen so großen Börsengang einige Tage vor dem Stichtag aus regulatorischen ,Bedenken‘ abzusagen, kann im besten Fall als schlechter Witz gewertet werden.“

Aaron Kessler von Raymond James hat sich unterdessen Gedanken über die Regulierungsbestrebungen der chinesischen Regierung gemacht. Das US-Magazin Barron’s zitiert ihn mit den Worten: „Momentan glauben wir nicht, dass die Kartellrecht-Richtlinien eine nennenswerte Auswirkung auf Alibabas Umsatz haben werden.“

Unterm Strich kommen die Analysten also zu ähnlichen Schlüssen wie DER AKTIONÄR: Alibaba ist breit und attraktiv in Zukunftsbereichen wie E-Commerce und Cloud positioniert. Die IPO-Verschiebung mag ebenso wie Chinas Regulierungsbestrebungen kurzfristig negativ auf den Kurs wirken. Bislang gibt es allerdings keinen handfesten Grund, ernsthaft an den positiven Langfristaussichten für Alibabas operatives Geschäft zu zweifeln. Der Kursrücksetzer ist daher eher eine Kaufgelegenheit als ein Verkaufsgrund.

Alibaba (WKN: A117ME)

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, JD.com.

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