Nach einem turbulenten Auf und Ab im Handelsverlauf haben die Aktienmärkte in den USA am Freitag dem Konflikt um die Ukraine erneut Tribut zollen müssen. Nach den herben Verlusten am Vortag fielen die Abgaben diesmal aber etwas geringer aus. So verlor der Dow Jones Industrial 0,68 Prozent auf 34.079 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel mit 1,14 Prozent auf rund 14.009 Zähler weiter zurück. Der marktbreite S&P 500 gab um knapp 0,72 Prozent auf rund 4.349 Punkte nach.
Zwischen Hoffen und Bangen, so ist gegenwärtig die Stimmung an den Finanzmärkten. Einerseits ist die Diplomatie noch nicht gescheitert, die Außenminister der USA und Russlands wollen sich in der kommenden Woche zur Beratung treffen. Dem stehen jedoch Berichte gegenüber, wonach die Separatisten in der Donbass-Region der Ukraine Frauen und Kinder nach Russland evakuieren wollen. Die Nato erhöht zudem die Einsatzbereitschaft Tausender Soldaten.
Quartalszahlen und Übernahmen weiter im Fokus
Mit Blick auf die Einzelwerte machen erneut Nachrichten zu Quartalszahlen und Übernahmen die Musik. Der Chemiekonzern Dupont verkauft das Geschäft mit Spezialkunststoffen an Celanese - und streicht dafür elf Milliarden US-Dollar in bar ein. Dupont-Aktien drehten nach anfänglichen Gewinnen mit gut einem Prozent ins Minus.
Am Ende des Dow büßten die Aktien von Intel 5,3 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Ende 2020 ein. Der Chip-Gigant habe am Vortag auf einer Analystenkonferenz "fast schon absurd optimistische Töne angeschlagen", schrieb Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research. Das in Aussicht gestellte starke Wachstum werde in den kommenden Jahren viel Geld kosten, warnte der Experte.
Aktien des Landmaschinenherstellers Deere & Co verloren drei Prozent. Analysten lobten zwar dessen Geschäftszahlen, verwiesen gleichzeitig aber auf Zulieferprobleme auch im laufenden Jahr.
Mit Problemen bei der Zulieferung von Elektrokomponenten schlägt sich auch der Streaming-Dienstleister Roku herum. Dessen Ziele für das laufende erste Quartal enttäuschten am Markt, der Kurs brach um mehr als 20 Prozent ein.
Auch die Papiere von DraftKings kamen heute unter die Räder und verloren knapp 22 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Gewinnprognose herausgab, die unter den Erwartungen blieb.
Aktien von Ford gewannen dagegen knapp drei Prozent. Der Autobauer erwägt einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge eine Abspaltung des Geschäfts mit E-Autos, um so von den Investoren insgesamt eine höhere Bewertung zu erfahren.
(Mit Material von dpa-AFX)