Zur angespannten Lage in der Ukraine mischt sich zum Wochenende ein weiteres Problem: Anleger an der Wall Street bereiten sich auf Chaos beim Freitagshandel vor, wenn Optionen im Wert von sage und schreibe 2,2 Billionen Dollar verfallen. Der Verfallstag hat die Indizes bereits im vergangenen Jahr belastet.
Nach Berechnungen von Goldman Sachs werden unter anderem beim monatlichen Verfallstermin Derivate auf Einzelwerte in Höhe von 545 Milliarden Dollar verfallen. Zudem verfallen 985 Milliarden an Kontrakten auf den S&P 500 und 165 Milliarden an Optionen, die an den weltgrößten Indexfonds SPDR S&P 500 ETF Trust gebunden sind.
Der Verfall auf sehr hohem Niveau passiere in einer unsicheren Zeit, kommentiert Steven Sears, Präsident von Options Solutions. „Da sich der Optionsmarkt ziemlich auf kurzfristige Verfallstermine konzentriert, scheinen immer mehr Leute bis zum bitteren Ende an ihren Positionen festzuhalten“, so Sears zu Bloomberg.
„Das führt zu einem Herdeneffekt, bei dem viele Leute versuchen, durch eine kleine Tür zu rennen.“
An der Börse gibt es derzeit eine Gemengelage, die nicht zu unterschätzen ist. Die hohe Inflation und die geopolitischen Spannungen in Osteuropa drücken auf die Stimmung (siehe Artikel hier) und führen immer wieder zu Abverkäufen. Wenn dann noch kurzfristige Stressfaktoren wie der Optionenverfall kommen, müssen Anleger mit besonders hoher Volatilität rechnen.
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