Nach zwischenzeitlich leicht positiven Signalen im Konflikt zwischen Russland und dem Westen nimmt an den Finanzmärkten die Furcht vor den Folgen eines Einmarsches Russlands in die Ukraine weiter zu. Rund 30 Minuten vor Beginn der Präsenzbörse pendelt der Dow Jones um die Vortagesschlussmarke. Für den Nasdaq Composite geht es leicht in die Höhe, für den S&P 500 leicht nach unten.
Auf Wochensicht zeichnet sich damit für den Wall-Street-Index ein etwas deutlicherer Verlust ab. Weiter gilt mit Blick auf den Chart des Dow auch die Warnung vor einem nachhaltigen Absacken unter 34.300 Punkte, denn dann droht ein möglicher freier Fall "bis mindestens zurück an die 33. 300er-Marke", wie Andreas Büchler von Index Radar bereits tags zuvor konstatiert hatte.
Für etwas Erleichterung unter Anlegern hatte zunächst noch sorgt, dass sich die Außenminister der USA und Russlands in der kommenden Woche zur Beratung treffen wollen. Das wecke Hoffnung auf diplomatische Fortschritte zur Entschärfung der Krise um die Ukraine, hieß es.
Dann aber kamen Berichte auf, wonach die Separatisten in der Donbass-Region Frauen und Kinder nach Russland evakuieren wollten. Die Futures an der Wall Street gaben daraufhin rund eineinhalb Stunden vor dem Handelsstart deutlich nach.
Unternehmensseitig im Fokus stehen die Chemiekonzerne Celanese und Dupont , deren Aktien vorbörslich um 2,8 Prozent und 4,1 Prozent zulegten. Celanese kauft dem Rivalen Dupont dessen Spezialkunststoff-Sparte für 11 Milliarden US-Dollar (9,7 Mrd Euro) in bar ab.
Die Papiere von Deere & Co. gewannen vorbörslich 1,2 Prozent, denn das Ergebnis je Aktie des Landmaschinenherstellers war im ersten Geschäftsquartal 2021/22 besser als von Analysten befürchtet ausgefallen. Zudem hob Deere sein Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr an.
Für die Aktien des ehemaligen Highflyers Roku geht es hingegen am Freitag steil nach unten. Die Aktie bricht um ein Viertel im Wert auf 105 Dollar ein, nachdem der Video-Streaming-Konzern schwächer als erwartete Umsätze für das vierte Quartal 2021 und zudem einen enttäuschenden Ausblick gegeben hat.
Ebenfalls unter die Räder kommt der Anbieter von Sportwetten DraftKings. Zwar übertraf die Firma im letzten Quartal beim Umsatz und Ergebnis die Prognosen des Marktes und auch der Umsatzausblick für die kommenden Monate überraschte positiv. Jedoch warnte DraftKing vor dem Hintergrund höherer Kosten vor größeren Verlusten.
Die Aktie von Intel verliert vorbörslich rund ein Prozent. Zuvor hatte Intel-Chef Gelsinger seine Bereitschaft signalisiert, sich im Rahmen eines Konsortiums an dem Chip-Designer Arm Holdings beteiligen zu wollen. In der letzten Woche war eine geplante Übernahme von Arm durch Nvidia unter anderem am Widerstand der Kartellbehörden gescheitert. Die Aktie von Nvidia steigt um 0,3 Prozent auf 245 Dollar.
(Mit Material von dpa-AFX)