An den US-Börsen ist am Donnerstag die Nervosität zurückgekehrt. Nach anfänglichen Gewinnen kippten Dow und Co kurz vor Handelsschluss nach unten weg. Verantwortlich dafür war vor allem der Präsident der Fed von Minneapolis. Er stellt infrage, ob es in diesem Jahr überhaupt irgendwelche Zinssenkungen brauche.
Ernüchterung an den US-Märkten. Der Dow schloss den vierten Tag in Folge im Minus. Beim Leitindex stand am am Ende ein Minus von 1,4 Prozent auf 38,596.98 Punkte auf der Kurstafel. Der Nasdaq 100 gab um 1,6 Prozent auf 17.878,78 Zähler ab. Um 1,2 Prozent nach unten ging es für den marktbreiten S&P 500 auf 5,147.21 Punkte.
Neben einer gestiegenen Nervosität aufgrund der am Freitag anstehenden US-Jobdaten, hat vor allem Neel Kashkari die Märkte unter Druck gesetzt. Der Präsident der Fed von Minneapolis sagte am Donnerstag, dass er sich frage, ob die Zentralbank die Zinsen überhaupt senken sollte, wenn die Inflation hartnäckig bleibe. Er ergänzte damit den jüngsten Chor der Fed-Sprecher, die sich konservativ über die weitere Zinspolitik äußerten.
Auf Einzeltitelebene stand unter anderem Amazon im Fokus. Der US-Konzern profitiert offenbar stark von seiner Strategie, mehr auf Anzeigen bei Prime Video zu setzen.
Die Aktien des Jeans-Herstellers Levi Strauss sprangen in der Spitz um 20 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen die Prognosen angehoben hatte. Dabei profitiert der Traditionskonzern auch von Kostensenkungen.
Übernahmespekulationen trieben die Papiere der Software-Plattform Hubspot um 7,5 Prozent in die Höhe. Interessent soll der Internet-Riese Alphabet sein, dessen Aktien moderat nachgaben.
Größter Verlierer unter den Blue Chips der Wall Street war heute Salesforce. Die Aktie litt unter einem großen Insiderverkauf. Eine Führungskraft des Softwareunternehmens hat sich von Aktienanteilen im Wert von über einer Million Dollar getrennt.
Gegen Handelsschluss schmierte dann auch die Aktie des Chipherstellers AMD infolge der restriktiver Fed-Äußerungen um über sieben Prozent ab.
Für Schlagzeilen sorgte zudem das Krypto-Unternehmen Ripple. Die Amerikaner starten einen Angriff auf den 150 Milliarden Dollar schweren Markt der US-Dollar-Stablecoins, auf dem nicht nur Paypal sondern auch die Stablecoin-Giganten Tether und Circle bereits aktiv sind.
Mit Material von dpa-AFX.