DER AKTIONÄR – Unsere App
Die Nikola-Aktie schnellt heute um über zehn Prozent in die Höhe. Der LKW-Hersteller hat für das erste Quartal 2024 endlich nennenswerte Auslieferungen vermeldet und mit den Zahlen sogar die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Zudem sollen die Zahlen auch in den kommenden Quartalen weiter steigen.
Nikola gab am Donnerstag bekannt, dass der Konzern 43 wasserstoffbetriebene Nikola-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge der Klasse 8 hergestellt und 40 davon in den Großhandel gebracht hat. Die Wall Street hatte nur mit 30 Auslieferungen gerechnet. Die drei verbleibenden Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge werden Anfang April ausgeliefert. Alle an Nikola-Händler verkauften Fahrzeuge sind für Endkunden bestimmt.
Darüber hinaus hat Nikola den Rückgabeprozess für die BEV 2.0 Lkw an die Kunden eingeleitet. „Wir rechnen mit einem weiteren Umsatzwachstum in den kommenden Quartalen, wenn unsere HYLA-Wasserstoffbetankungslösungen in Betrieb gehen“, kommentierte Nikola-CEO Steve Girsky. Dazu gehöre auch die kürzlich gefeierte erste modulare Tankstelle in Ontario, Kalifornien, sowie die erste kanadische Tankstelle.
Die Auslieferungszahlen waren zwar höher als von Experten erwartet. Bis zum Jahresziel von bis zu 350 Einheiten ist es aber immer noch ein weiter weg. Das defizitäre Startup hatte im vergangenen Jahr einen Rückschlag mit batterie-elektrischen Fahrzeugen erlitten, weil ein Rückruf wegen Brandgefahr bei der Batterie notwendig wurde. Auch deshalb hat die Aktie ihren Anlegern bisher wenig Freude bereitet. Seit dem Börsengang im Jahr 2020 verlor sie zeitweise mehr als 90 Prozent ihres Wertes.
Nikola hat diesmal die Märkte nicht enttäuscht. Der nächste große Katalysator für die Aktie könnten die Finanzergebnisse für das erste Quartal 2024 sein – oder auch die nächste große Enttäuschung. Nikola ist weiter nur etwas für spekulative Anleger, auch wenn der LKW-Hersteller zur Abwechslung mal eine positive Überraschung geliefert hat.
