Die US-Aktien-Indizes haben nach den jüngsten Verlusten wieder etwas Halt gefunden. Allerdings hielt sich die Kaufbereitschaft am ersten Handelstag der neuen Woche in Grenzen. Bei den Einzelwerten gab es einige Sonderbewegungen. Super Micro, Tesla und AMD fallen positiv aus dem Rahmen, Nvidia negativ.
Der US-Leitindex Dow Jones konnte sein anfängliches kleines Minus nur kurz abschütteln und sank zur Schlussglocke letztlich um 0,13 Prozent auf 43.389,60 Punkte. Dagegen behauptete der marktbreite S&P 500 einen Kursgewinn von 0,4 Prozent auf 5.893,62 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100, der sich am Freitag noch besonders schwach gezeigt hatte, ging um 0,7 Prozent verbessert aus dem Handel bei 20.539 Zählern.
Viele Börsenhändler warteten auf Hinweise, wie es unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump mit der Wirtschaft weitergehen werde und ob die Notenbank Fed wegen dessen potenziell inflationsfördernder Politik ihren Zinssenkungskurs verlangsame, hieß es am Markt. Bereits vor dem Wochenende hatten Einzelhandelsdaten die Erwartungen an weitere Zinssenkungen gedämpft.
Unter den Einzelwerten fällt der Kurssprung von fast 16 Prozent Super Micro Computer auf. Die Aktie war Anfang des Jahres noch ein Liebling der Anleger für KI-Fantasie gewesen, zuletzt aber wegen individueller Probleme massiv eingebrochen. Am Markt wird die Frage diskutiert, ob das angeschlagene Unternehmen unmittelbar vor dem Rauswurf vom Börsenhandel an der Nasdaq steht. Das Magazin Barron's berichtete, es könnte diesem Schicksal vielleicht gerade noch entgehen.
Bei Tesla nahm am Montag die zuletzt etwas holprige Trump-Rally wieder Fahrt auf: Die Aktien des Elektroautobauers zogen als einer der besten Werte im Nasdaq 100 um 5,6 Prozent an. Damit nahmen sie erneut Kurs auf den höchsten Stand seit April 2022. Einem Medienbericht zufolge könnte es unter Trump Lockerungen bei den Regeln für autonomes Fahren geben.
Nochmal Trump: Seine Firma Trump Media and Technology
setzte mit einem Plus von knapp 17 Prozent die jüngste Stabilisierung fort. Das von dem Ex-Präsidenten gegründete Unternehmen steht laut der Financial Times in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf der
Kryptohandels-Firma Bakkt. Diese nicht in Deutschland gelistete Aktie schoss an der NYSE heute um 162 Prozent nach oben.
Bereits festgelegt hat sich der künftige US-Präsident auf die Besetzung der Position des Energieministers. Diese Rolle soll der Chef des Öldienstleisters Liberty Energy, Chris Wright, übernehmen. Die Aktien des Unternehmen legten um 4,9 Prozent zu.
Die Aktien des Impfstoff-Herstellers Moderna waren mit plus 7,2 Prozent Index-Spitzenreiter. Die Bank HSBC sieht die Forschungs-Pipeline des Unternehmens nicht ausreichend gewürdigt und rät deshalb nun zum Kauf. Im Kielwasser des Konkurrenten legten BioNTech um 2,2 Prozent zu.
Auch für die Aktien von CVS ging es nach dem jüngsten Rücksetzer um 5,4 Prozent bergauf. Der Pharmazie-Einzelhändler beugte sich dem Druck des aktivistischen Anteilseigners Glenview Capital Management und nahm dessen Gründer Larry Robbins sowie drei weitere neue Mitglieder in den Verwaltungsrat auf. Zudem stufte die US-Bank Wells Fargo die Papiere hoch. CVS hatte die Jahresziele kassiert und sich auch nicht zu den darüber hinausgehenden Erwartungen geäußert. 2024 haben die Aktien bislang über ein Viertel verloren.
Nvidia-Titel zählten am Montag mit einem Kursabschlag von 1,3 Prozent zu den größten Verlierern im Nasdaq 100 sowie im Dow Jones. Neben den anstehenden Quartalszahlen sorgten Berichte über Überhitzungsprobleme bei der neuen Chip-Mikroarchitektur namens Blackwell für Unsicherheit. Der KI-Halbleiter-Spezialist dränge bei seinen Zulieferern noch auf Design-Änderungen, hieß es. "Größere Kunden sind besorgt", schrieb ein Händler wegen des späten Zeitpunkts im Entwicklungsprozess. Nach den jüngsten Rekorden steht bei den Aktien seit Jahresbeginn aber immer noch fast eine Verdreifachung zu Buche. Zudem blieben die Anleger mit Blick auf die am Mittwoch nachbörslich erwarteten Nvidia-Zahlen vorsichtig.
Auch Palantir-Papiere fielen, zuletzt stand ein Minus von knapp sieben Prozent auf den Bildschirmen. Der IT-Dienstleister hatte mitgeteilt, dass die Aktiennotierung an der NYSE zum Börsenschluss am 25. November endet und der Handel an der Nasdaq am Tag darauf beginnt. Die mögliche Aufnahme in den Auswahlindex Nasdaq 100 beflügelte den Kurs am Freitag auf ein neues Allzeithoch. Heute gab es Gewinnmitnahmen.
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(Mit Material von dpa-AFX)