Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen haben steigende Zinsen an den Kapitalmärkten zum Wochenbeginn die Rally der meisten US-Aktien beendet. Caterpillar, Apple und Salesforce stützen den Dow Jones, McDonald's landet nach enttäuschenden Quartalszahlen am Ende. Nachbörslich beeindruckt Palantir.
Die großen US-Börsenindizes konnten ihre anfänglichen Verluste im Handelsverlauf etwas eingrenzen. Der Dow Jones Industrials gab zum Handelsende 0,7 Prozent auf 38.380 Zähler nach. Besser hielten sich der technologielastige Nasdaq 100 mit einem moderaten Abschlag von 0,2 Prozent auf 17.613 Punkte und auch der marktbreite S&P 500, der um 0,3 Prozent nachgab auf 4.942,81 Punkte. Anleihen zogen im Gegenzug an: Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen setzte die starke Aufwärtsbewegung vom Freitag fort.
US-Notenbank-Chef Jerome Powell hat sich am Wochenende in einem Interview bei CBS erneut gegen eine baldige Zinssenkung in den USA ausgesprochen. Er warten vor den Gefahren einer zu schnellen Zinssenkung. Es seien mehr Beweise für einen nachhaltigen Abwärtstrend der Inflation erforderlich, um eine Zinssenkung zu rechtfertigen, da die Stärke der Wirtschaft die Rezessionsrisiken in Schach halte.
Die Hoffnungen der Anleger auf schnelle Zinssenkungen erhalten damit einen weiteren Dämpfer. Am Freitag bereits hatten robuste Daten vom Arbeitsmarkt den Renditen an den Anleihemärkten deutlichen Auftrieb verliehen und so die Stimmung an den Börsen gedämpft.
Unter den Einzelwerten hinterließen die Quartalsbilanzen der Unternehmen ihre Spuren. Der Fastfood-Konzern McDonald's bekam in den vergangenen Monaten die Folgen des Gaza-Kriegs zu spüren. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis wuchs im vierten Quartal nicht so stark wie von Analysten erwartet. Damit fielen die Papiere am Ende des Dow um fast 4 Prozent.
Der Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller Caterpillar profitierte dagegen im vierten Quartal von einer höheren Nachfrage aus der Energie- und Transportindustrie. Die Aktien stiegen an der Dow-Spitze um zwei Prozent.
Aktien von Boeing fielen hingegen um 1,3 Prozent. Der Flugzeugbauer geht einem neuen Problem bei Flugzeugen seines Typs 737 Max nach - bislang muss nach aktueller Einschätzung des Konzerns an rund 50 bislang nicht ausgelieferten Maschinen nachgearbeitet werden.
Air Products kappte die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie. Daraufhin sackten die Anteilsscheine des Herstellers von Industrie-Gasen um fast 16 Prozent ab.
Papiere des Chip-Produzenten Nvidia gewannen 4,8 Prozent und kosteten damit gut 693 US-Dollar. Die Bank Goldman Sachs hat das Kursziel auf 800 Dollar nach oben geschraubt und dabei die Aktie erneut zum Kauf empfohlen. Die Aktien der Chip-Hersteller Super Micro Computer und On Semiconductor konnten im Fahrwasser von Nvidia sogar noch stärker zulegen.
Unter den kleineren Titeln schnellten Estée Lauder um 12 Prozent nach oben. Der Kosmetikkonzern hat angekündigt, bis zu 3.000 Stellen abbauen zu wollen.
Nachbörslich hat Datenanalyse-Spezialist Palantir seine Quartalszahlen vorgelegt. Insbesondere beim Umsatz wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Aktie zieht im späten US-Handel um gut 14 Prozent an. (Mit Material von dpa-AFX)
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