Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr marginal um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent gesenkt. Für 2022 rechnet der IWF wie in der vorigen Prognose vom Juli weiter mit einem Wachstum von 4,9 Prozent. DAX und Dow Jones reagieren nach der jüngsten Berg- und Talfahrt zunächst kaum.
Hinter der geringen Veränderung der globalen Wachstumsprognose verbergen sich für einige Länder deutliche Herabstufungen, wie Chefvolkswirtin Gita Gopinath erklärte. „Der Ausblick für die ärmeren Entwicklungsländer hat sich deutlich verdunkelt.“ Auch die kurzfristigen Aussichten der Industrieländer hätten sich unter anderem wegen Problemen mit globalen Lieferketten verschlechtert. Die Herabstufungen würden teils von besseren Wachstumsaussichten der Rohstoffexporteure wettgemacht, die von höheren Preisen profitierten.
Für Deutschland korrigierte der IWF seine Prognose für dieses Jahr um 0,5 Prozentpunkte nach unten: Das Bruttoinlandsprodukt soll 2021 um 3,1 Prozent wachsen. Für 2022 rechnet der IWF dafür mit einem starken Wachstum von 4,6 Prozent. Die Prognose für die Eurozone hob der IWF für 2021 um 0,4 Prozentpunkte auf fünf Prozent an – teils getragen von einem stärkeren erwarteten Wachstum in Italien und Frankreich.
Die Wachstumsprognose für die USA, die weltgrößte Volkswirtschaft, senkte der IWF für dieses Jahr um einen Prozentpunkt auf sechs Prozent, für 2022 hob er sie geringfügig auf 5,2 Prozent an.
Angesichts des Chipmangels und angespannter Lieferketten kommt die neue Prognose des IWF nicht überraschend. DAX und Dow Jones dürften deshalb nicht erneut in den Krisenmodus übergehen. Dennoch ist die Verunsicherung der Anleger weiterhin förmlich zu spüren. Die Volatilität bleibt hoch.
Mit Material von dpa-AFX