Am Donnerstagnachmittag hat Tesla seine Auslieferungszahlen für das Q4 respektive das Gesamtjahr 2024 präsentiert. Auch wenn auf Quartalssicht mit 495.570 Einheiten ein neuer Rekord stand, verfehlte der Autobauer die Analystenschätzungen deutlich. Noch schlimmer sieht es allerdings im Gesamtjahr aus. Die Aktie sackt in der Folge deutlich ab.
Mit 495.570 Fahrzeugen im vierten Quartal blieb Tesla trotz Quartalsrekord hinter den Schätzungen der von Bloomberg befragten Analysten zurück. Diese hatten mit 512.277 Einheiten gerechnet. Auf Jahressicht ein noch düstereres Bild: Mit 1.789.226 ausgelieferten Fahrzeugen sank die Zahl der Auslieferungen erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt – im Vorjahr waren es noch 1,81 Millionen Einheiten.
Anleger reagieren enttäuscht
Die Aktie reagierte prompt und verliert rund eine Stunde nach US-Handelsstart rund acht Prozent. Anleger hatten nach der starken Kursperformance 2024 – die Aktie legte um satte 63 Prozent zu – hohe Erwartungen an den E-Autopionier. Nun drücken Faktoren wie eine abflauende Nachfrage nach E-Autos, Produktionsprobleme und in China die wachsende hiesige Konkurrenz auf die Stimmung.
BYD hängt Tesla ab
Besonders deutlich wird Teslas Schwäche im Vergleich zu BYD. Der chinesische Konkurrent lieferte 2024 insgesamt 4,27 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge aus – mehr als doppelt so viele wie Tesla. Bei rein elektrischen Autos bleibt der Konzern – Tesla baut ausschließlich reine Stromer – mit seinen 1,79 Millionen Einheiten zwar knapp vor BYD (1,76 Millionen). Das Wachstum spricht allerdings klar für den chinesischen Autobauer.
Das erwartet Tesla für 2025
Trotz der Rückschläge bleibt Tesla-CEO Elon Musk jedoch optimistisch. Für 2025 visiert er ein Absatzwachstum von 20 bis 30 Prozent an. Dazu sollen die Einführung eines günstigeren Modells und Fortschritte beim autonomen Fahren beitragen. Es bleibt abzuwarten, ob das gelingt. Mit Donald Trump kommt im Januar jedoch ein enger Vertrauter Musks an die Macht. Viele Anleger hoffen darauf, dass er vor allem die Vorschriften für autonomes Fahren und Robotaxis lockert. Davon dürfte Tesla ordentlich profitieren.
Die Tesla-Aktie hat in den vergangenen Monaten eine beachtliche Rally hingelegt, diese kühlte zuletzt jedoch ab. Ein Rücksetzer war früher oder später allerdings überfällig. Die Bewertung war zuvor trotz Robotaxi-Fantasie deutlich zu hoch. Wer der Empfehlung des AKTIONÄR Anfang November gefolgt ist, sitzt allerdings trotz Rücksetzer auf Gewinnen von über 40 Prozent und kann zunächst Ruhe bewahren. Anleger beachten den Stopp bei 350 Euro.