Die Aktienmärkte befinden sich weiter im Sinkflug. Der DAX kann seine Gewinne vom frühen Handel nicht halten und rutschte erneut in den roten Bereich. Keiner kann aktuell sagen, wann und wo der Boden erreicht ist. Der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater Associates ist nach wie vor pessimistisch eingestellt und setzt auf fallende Kurse bei europäischen Unternehmen.
„Cash is trash“, mit dieser Aussage sorgte Hedgefonds-Legende Ray Dalio zuletzt beim Weltwirtschaftsforum in Davos für Aufmerksamkeit. Kaum jemand ahnte wohl, dass es nur wenige Wochen später heißen würde: „Cash is king“.
Wie Dalio gegenüber der Financial Times erklärte, sei die aktuelle Performance seines Fonds besonders unbefriedigend. Rückblickend hätte man mehr Risiko rausnehmen sollen, gab der Multimilliardär zu. Dalios wichtigster Fonds, der Pure Alpha Fund II, hatte seit Anfang März bis Mitte vergangener Woche rund 13 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresanfang sollen es sogar schon 20 Prozent sein – und das obwohl der Fonds eigentlich darauf ausgelegt ist, sich antizyklisch zum Gesamtmarkt zu entwickeln.
Wie aus einer Analyse von Bloomberg hervorgeht, ist Dalio dabei eine Reihe von Short-Wetten gegenüber europäischen Unternehmen eingegangen. Nach Frankreich befindet sich Deutschland demnach an zweiter Stelle (siehe Grafik).
Dazu gehören eine Wette über eine Milliarde Dollar gegen das deutsche Softwareunternehmen SAP und eine Wette in Höhe von 715 Millionen Dollar gegen den Halbleiterausrüster ASML Holding NV. Der Wert dieser Positionen hatte in den letzten Wochen deutlich an Wert hinzugewonnen.
Dalio hatte noch am Montag die Entscheidung des Fed stark kritisiert. Die US-Notenbank hatte wegen der sich zuspitzenden Lage an den Börsen den Leitzins außerplanmäßig auf fast null gesenkt. Wirkung hatte dies jedoch kaum gezeigt, denn die Aktienmärkte rauschten am Montag weiter ins Bodenlose.
Noch im Februar hatte der Fondsmanager erklärt, dass das Virus nur eine temporäre Sache sei und er sich mehr Sorgen um einen zyklischen Abschwung der Wirtschaft mache.
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