Der DAX ist freundlich in den Tag gestartet, dann aber wieder ins Minus gerutscht. Im weiteren Verlauf könnte es zu weiteren heftigen Schwankungen kommen. Grund: Den Markt erreicht vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung die nächste Hiobsbotschaft. Die Message der Finanzexperten ist unmissverständlich.
Angesichts der Coronavirus-Epidemie sind die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten so stark eingebrochen wie seit Beginn der Umfrage im Dezember 1991 nicht. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fiel im März zum Vormonat um 58,2 Punkte auf minus 49,5 Punkte, wie das Institut am Dienstag in Mannheim mitteilte. Es ist der niedrigste Stand seit Dezember 2011. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf minus 30 Punkte gerechnet. Neben den Konjunkturerwartungen trübte sich auch die Einschätzung der aktuellen Lage stärker als erwartet ein.
"Der extrem starke Einbruch der ZEW-Konjunkturerwartungen war zu erwarten. Für die Konjunktur stehen die Signale auf Rot", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Daten. Die Finanzmarktexperten gingen aktuell von einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal aus und hielten auch für das zweite Quartal einen Rückgang für sehr wahrscheinlich. Für das Gesamtjahr 2020 erwarte die Mehrheit der Experten derzeit einen auf die Corona-Pandemie zurückzuführenden Wachstumsrückgang des realen BIP von etwa einem Prozentpunkt.
Massiver Einbruch auch in China
Bereits am Vortag erreichten die Märkte katastrophale Wirtschaftsdaten aus Fernost. Wie das Pekinger Statistikamt am Montag mitteilte, ging die Industrieproduktion in China im Januar und Februar im Vergleich zu den ersten beiden Monaten des Vorjahres um 13,5 Prozent zurück – der stärkste bislang gemessene Einbruch.
Mit Material von dpa-AFX