Die US-Börsen haben am Dienstag im Handelsverlauf ihre Gewinne ausgebaut. Der Dow Jones, der zum Wochenstart noch leicht nachgegeben hatte, überwand erstmals seit Mitte August wieder die Marke von 34.000 Punkten und schloss letztlich 1,18 Prozent höher bei 34.098,10 Punkten. Der S&P 500 gewann 1,36 Prozent auf 4.003,58 Zähler, während der Nasdaq 100 um 1,48 Prozent auf 11.724,84 Punkte vorrückte.
Die Anleger an der Wall Street haben sich anscheinend damit abgefunden, dass die US-Notenbank Fed ihre Zinsen weiter anheben wird. Sie setzen nun darauf, dass das Tempo und die Höhe künftig moderater sein werden. „Die Verlangsamung ist das, was zählt“, sagte etwa ein Marktanalyst.
Am Markt wird erwartet, dass die Fed ihr hohes Straffungstempo bei der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember etwas verringern wird. Zuletzt hatte sich die regionale Fed-Chefin von San Francisco, Mary Daly, entsprechend geäußert. Später äußerte sich auch Loretta Mester, die Notenbankchefin von Cleveland. Sie ließ verlauten, sie sei offen für eine Mäßigung bei den Zinserhöhungen.
Mit Spannung wird nun erst einmal auf das Protokoll der letzten Fed-Sitzung gewartet, das am morgigen Mittwoch veröffentlicht wird.
US-Einzelhändler überraschen positiv, Zoom Video enttäuscht
Auf Unternehmensseite standen Nachzügler der Berichtssaison im Fokus. Der Elektronikhändler Best Buy entzückte die Anleger mit einem angehobenen Gewinnausblick, was der Aktie ein Plus von 12,8 Prozent und die Pole Position im S&P 500 bescherte.
Um 21,4 Prozent ging es für die Papiere von Abercrombie & Fitch nach oben. Auch der Textilhändler überraschte positiv und übertraf im dritten Quartal die Umsatzerwartungen.
Auch der Sportartikelhändler Dick’s Sporting Goods hat die Erwartungen der Wall Street übertroffen und die Jahresprognose erhöht. Die Aktie sprang daraufhin um zehn Prozent nach oben.
Nicht überzeugen konnte indes die Discounterkette DollarTree mit ihren Quartalszahlen. Zwar lagen die Zahlen für das zurückliegende Quartal über den Erwartungen der Wall Street, der Ausblick für das Gesamtjahr fiel aber verhalten aus. Die Aktie verlor als Schlusslicht im S&P 500 fast acht Prozent.
Die Aktien des Medizintechnik-Konzerns Medtronic büßten im S&P 500 rund fünf Prozent ein. Anleger störten sich daran, dass das Gesundheitstechnologie-Unternehmen die Gewinnerwartungen im ersten Geschäftshalbjahr verfehlte und seine Gewinnprognose je Aktie für das kommende Jahr 2022/23 senkte.
An der Nasdaq erfreute der Chipkonzern Analog Devices die Anleger, da er einen Ausblick auf das laufende Quartal ablieferte, der als unerwartet optimistisch bewertet wurde. Die Anteilsscheine stiegen um 5,8 Prozent.
Die Aktien von Zoom Video dagegen sank als eines der Schlusslichter im Technologiewerteindex um 3,9 Prozent. Der Anbieter von Videokonferenzen verzeichnete im abgelaufenen Quartal das schwächste Wachstum seit der Unternehmensgründung im Jahr 2011. Entsprechend kappte das Management nun die Umsatzprognose für das Gesamtjahr.
Im Dow Jones legten die Papiere von Intel, Salesforce und Walgreens Boots als größte Gewinner jeweils rund drei Prozent zu. Die Aktie von Walt Disney ist nach dem starken Lauf am Vortag derweil um 1,4 Prozent zurückgekommen.
Mit Material von dpa-AFX.