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DAX: Schockwelle auf Arbeitsmarkt?

DAX: Schockwelle auf Arbeitsmarkt?
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31.03.2020 ‧ Leon Müller

In den USA erreichten die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zuletzt Rekordniveau. Heute gewährt die Bundesagentur für Arbeit einen ersten Blick auf die Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahl dürfte steigen. Die Aussagekraft der Zahlen ist jedoch als gering einzuschätzen. Beachtung findet dafür ein anderer Wert.

Wie wirkt sich die Corona-Krise samt Shutdown auf den deutschen Arbeitsmarkt aus? Eine Antwort auf diese Frage erhoffen sich Beobachter von der heutigen Pressekonferenz der Bundesagentur für Arbeit (BA). Als sicher gilt: Der massive Ansturm auf Kurzarbeit als eine der Auswirkungen der Corona-Krise wird die Vorlage der März-Zahlen der Bundesagentur für Arbeit überschatten. BA-Vorstandschef Detlef Scheele wird gemeinsam mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Berlin vor die Presse treten. Erwartet werden dabei auch Aussagen zum Ansturm auf Kurzarbeit.

Scheele hatte schon in der vergangenen Woche gesagt, er gehe in der Corona-Krise von einem neuen Rekord bei der Kurzarbeit aus. In der großen Finanzkrise 2008/2009 waren in der Spitze bis zu 1,44 Millionen Menschen auf Kurzarbeit angewiesen. Er gehe davon aus, dass es diesmal deutlich mehr Menschen sein würden.

Mit Kurzarbeit will der Gesetzgeber verhindern, dass Arbeitnehmern sofort die Entlassung droht, wenn ihr Betrieb wirtschaftlich in Schwierigkeiten gerät. Hierbei wird die Arbeitszeit vorübergehend verkürzt. Dadurch entgeht den Angestellten Lohn, der ihnen von der BA teilweise ersetzt wird. Die Arbeitnehmer erhalten von der Arbeitsagentur bis zu 60 Prozent des entgangenen Nettolohns, wenn sie Kinder haben bis zu 67 Prozent.

Folgen des Shutdown nicht enthalten

Allerdings: Die März-Zahlen selbst sind zum Stichtag 12. März erhoben und berücksichtigen damit noch nicht die ersten Auswirkungen der Krisensituation.

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Volkswirte gehen auch von einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit durch den Stillstand aus, der im Kampf gegen das Virus nötig geworden ist. Sollte das öffentliche Leben im Mai wieder anlaufen, könnte es auf das Gesamtjahr gerechnet zu einer Reduzierung der Wirtschaftsleistung um etwa fünf Prozent kommen. Sollte die Krise länger dauern, würde der Einbruch noch größer ausfallen. Die Volkswirte rechnen mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,5 Punkte auf etwa 5,6 Prozent im Jahresschnitt. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) war im März so stark gefallen wie noch nie. Der Frühindikator für den deutschen Arbeitsmarkt verlor zum Vormonat um 1,5 Punkte auf 100,4 Zähler. Das war der stärkste Rückgang in einem Monat seit Einführung des Barometers im Jahr 2011

Die heute zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen besitzen mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt eine nur sehr geringe Aussagekraft. Dennoch: Die Ausführungen zum Anstieg der Kurzarbeit und der weiteren Erwartungen werden Beachtung finden. Mit einem Schock wie zuletzt auf dem US-Arbeitsmarkt ist jedoch nicht zu rechnen.

Mit Material von dpa-AFX

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