Nach einem relativ bewegungsarmen Handelstag hat der DAX am Nachmittag deutlich ins Minus gedreht. Auch die US-Indizes starten mit Verlusten. Verantwortlich dafür ist die drohende Zuspitzung der Situation im Nahen Osten, wo der Iran offenbar „unmittelbar“ vor einem Raketenangriff auf Israel steht.
Ein US-Regierungsbeamter warnte vor einer entsprechenden Eskalation. „Die Vereinigten Staaten haben Hinweise darauf, dass der Iran sich darauf vorbereitet, in Kürze einen ballistischen Raketenangriff gegen Israel zu starten“, heißt es in der vollständigen Erklärung. „Wir unterstützen aktiv die Vorbereitungen zur Verteidigung Israels gegen diesen Angriff. Ein direkter militärischer Angriff des Iran gegen Israel wird schwerwiegende Konsequenzen für den Iran haben.“ Ein Sprecher der israelischen Armee bestätigte eine entsprechende Warnung. Allerdings habe man bislang keine Abschüsse aus dem Iran registriert.
Die Risiken im Nahen Osten kommen an der Börse naturgemäß nicht gut an. Eine Zuspitzung der Situation könnte etwa die Ölpreise deutlich ansteigen lassen, was sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirken würde. Zudem ist offen, wie die USA auf der einen Seite und die Verbündeten des Irans auf der anderen Seite reagieren werden, wenn es wirklich zum Beschuss Israels kommen sollte – und welche Folgen solche Angriffe auch auf andere Konfliktherde haben könnten.
Der DAX weitet seine Verluste am Nachmittag peu à peu aus und verliert derzeit rund ein Prozent. Allerdings besteht nach der jüngsten Rally angesichts dieser Korrektur noch kein Grund zur Sorge. Die 19.000-Punkte-Marke hält zudem nach wie vor. Auch an der Wall Street kommen die Berichte über die Entwicklung rund um Israel nicht gut an. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 verzeichnen knapp eine Stunde nach Handelsbeginn deutliche Verluste.