Der DAX hat in einem recht schwunglosen Geschäft den Handel zum Wochenauftakt kaum verändert beendet. Freundliche US-Börsen halfen, zeitweise etwas höhere Verluste einzudämmen. Letztlich schloss der Leitindex mit minus 0,05 Prozent auf 15 199,14 Punkte.
Die Investoren wögen zurzeit ab, wie sie mit den veränderten Rahmenbedingungen wie den hohen Energiepreise, teils schwachen Konjunkturdaten und den Aussichten auf steigende Zinsen umgehen sollten, konstatiert Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. „Der Aktienmarkt muss sich wohl oder übel an ein Umfeld höherer Inflation und höherer Zinsen gewöhnen. Ob das ohne größere Blessuren gelingt, muss man abwarten.“
Mehrere andere Marktexperten, so zum Beispiel Craig Erlam vom Broker Oanda, schrieben von hoher Nervosität unter den Anlegern. „Während sich der Fokus in letzter Zeit von den Zahlungsschwierigkeiten des chinesischen Immobiliengiganten Evergrande auf die Energiekrise verlagert hat, ist es wohl die etwas weniger diskutierte Inflation/Geldpolitik-Dynamik, die die Anleger wirklich nervös macht“, resümierte er. „Im Laufe der Jahre hatten wir mit viel Gegenwind für das Wachstum zu kämpfen, aber in dieser Zeit haben uns die Zentralbanken immer den Rücken gestärkt. Das scheint sich nun zu ändern.“
Bayer und Autobauer stark
Unter den Einzelwerten zählte die Bayer-Aktie mit einem Kursplus von 1,8 Prozent zu den Favoriten im DAY. Der Agrarchemie- und Pharmakonzern peilt für den Verkauf seiner Sparte „Environmental Science Professional“ (ESP) Kreisen zufolge einen Preis von zwei Milliarden Euro an. Zahlreiche Finanzinvestoren, unter ihnen auch Blackstone und CVC, erwögen Gebote, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Gut im Plus zeigten sich zudem die Autowerte. BMW gewannen 2,2 Prozent und Daimler an der DAX-Spitze zogen um 2,9 Prozent an. VW hinkten mit plus 0,4 Prozent hinterher.
HelloFresh und Teamviewer im freien Fall
HelloFresh waren Schlusslicht mit minus 5,1 Prozent, womit das Papier des Kochboxenlieferanten seine Talfahrt nach dem Rekordhoch im August nochmals beschleunigte.
Im MDAX war Teamviewer mit einem Abschlag von knapp elf Prozent schwächster Wert. Die US-Investmentbank Morgan Stanley äußerte sich nun skeptisch zu dem Anbieter von Software für Fernwartungs- und Videokonferenzen, senkte ihr Anlageurteil und kappte zudem das Kursziel von 48,00 auf 18,50 Euro. Die Teamviewer-Aktie war in der vergangenen Woche infolge einer massiven Gewinnwarnung eingebrochen und fiel an diesem Tag zeitweise auf ein Rekordtief von 13,89 Euro. Aus dem Handel ging sie am Montag knapp unter 14,20 Euro.
Mit Material von dpa-AFX