Noch am Freitag gab es mit 16.427 Punkten ein neues Allzeithoch beim deutschen Leitindex. Heute startete der DAX bereits im Minus. Anschließend dominierte praktisch den gesamten Handelstag über Verkaufsdruck. Letztendlich ging der DAX mit einem Minus von 0,96 Prozent aus dem Handel. Xetra-Schluss-Stand: 16.201 Punkte.
Bei der italienischen Bank Unicredit war die Rede von einer Verschnaufpause nach der ereignisreichen Vorwoche. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets gab allerdings zu bedenken, dass der jüngste Ausbruch auf ein neues Allzeithoch ein Strohfeuer bleiben und der Index in eine „längere Ruhephase mit leichten Abwärtstendenzen“ rutschen könnte. Für einen Stimmungsdämpfer sorgte heute unter anderem die Gewinnwarnung von Sartorius, die allerdings bereits absehbar ab. Der MDAX verlor gar 1,08 Prozent auf 27.184 Punkte.
Auch andere Börsen schwach
Auch an den Börsen in Paris und London ging es heute in einem ähnlichen Umfang wie beim DAX abwärts. Der EuroStoxx 50 verlor 0,74 Prozent auf 4.362 Punkte. In Paris fiel der Cac 40 um 1,01 Prozent auf 7.314 Zähler. Der Londoner FTSE 100 sank um 0,71 Prozent auf 7.588 Punkte. Den Anlegern fehle es an Motivation angesichts der Sorgen um das globale Wachstum vor der Zinsentscheidung der Bank of England, hieß es von der britischen Investmentgesellschaft Hargreaves Landsdown. Zudem halte die Besorgnis über die nachlassende Dynamik der chinesischen Erholung an. In dem Zusammenhang wurde darauf verwiesen, dass die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Prognose für das chinesische Wachstum reduzierte und die begrenzten Möglichkeiten zur Ankurbelung der Wirtschaft betont habe.
Aus den USA gab es heute im späten Xetra-Handel keine Impulse, weil dort nicht gehandelt wird (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
Technisch gesehen ist die Korrektur völlig normal. Mehr als ein paar Gewinnmitnahmen sind bislang nicht sichtbar. Selbst ein deutlicherer Rücksetzer würde den aktuellen Aufwärtstrend erst einmal nicht gefährden. Konkrete, signifikante Faktoren von fundamentaler Seite waren heute nicht zu verzeichnen.
(mit Material von dpa-AFX)