Am Ende einer bislang schwachen Woche dürften die Aussichten auf weltweit steigende Zinsen den DAX weiter nach unten drücken. Knapp zwei Stunden vor dem Xetra-Start taxiert der Broker IG den deutschen Leitindex 0,78 Prozent tiefer auf 15.863 Punkte. Er steuert damit auf ein Wochenminus von etwa drei Prozent zu.
Nach seinem Rekordhoch vor einer Woche bei 16.427 Punkten war er am Vortag erstmals wieder unter die runde 16.000er-Marke gerutscht. Charttechnik-Experten sehen noch keine allzu große Gefahr, denn Unterstützungen für den DAX lägen noch etwas tiefer, so der Tenor.
Anhaltende Befürchtungen über eine noch längere Zeit restriktive Geldpolitik in den USA haben den US-Leitindex Dow Jones Industrial auch am Donnerstag im Zaum gehalten. Mit 33.946,71 Punkten bewegte sich das Börsenbarometer kaum von der Stelle und setzte die Konsolidierung der vergangenen drei Börsentage fort. Die am Vortag kräftig gefallenen Technologiewerte an der Börse Nasdaq konnten sich erholen. Für den Nasdaq 100 ging es mit 1,18 Prozent auf 15.042,32 Punkte stärker nach oben, der Index ließ die 15.000er Marke wieder hinter sich. Der marktbreite S&P 500 lag zur Schlussglocke mit 0,37 Prozent im Plus bei 4.381,89 Zählern.
An den Asien-Börsen hat es am Freitag deutlichere Verluste gegeben. Wie es hieß, kam es in Japan zu Gewinnmitnahmen bei gut gelaufenen Werten in der Erwartung, dass inländische Pensionsfonds ihre Positionen zum Quartalsende neu ausrichten. Der Nikkei 225 sank zuletzt um 1,76 Prozent auf 32.678,50 Punkte, auch belastet von unerwartet hohen Inflationszahlen. Erstmals seit Mitte März verbuchte er nun wieder einen Wochenverlust. In China pausierte der Handel nochmals feiertagsbedingt, in Hongkong jedoch wurde wieder gehandelt. Der Hang Seng verlor etwa zwei Prozent an Wert.
Auf der Unternehmensterminseite ist es weiterhin ruhig. Hornbach veröffentlicht die Zahlen zum ersten Quartal. Im Fokus steht weiterhin Covestro. Ein möglicher Übernahmepoker sowie positive Analystenstimmen beflügeln das Papier. Zudem steht Siemens Energy im Fokus. Das Unternehmen hat die Ergebnisprognose wegen des Windgeschäfts zurückgezogen. Dies dürfte auch die Aktie von Siemens zum Wochenschluss belasten. Unter Druck dürfte heute Rio Tinto stehen. Die US-Bank JPMorgan hat Rio Tinto den Status "Negative Catalyst Watch" verliehen und erwartet damit kurzfristig negative Nachrichten von den Mitte Juli anstehenden chinesischen Stahlexport-Daten.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.