Nach US-Konjunkturdaten hat der DAX am Donnerstag etwas nachgegeben. Zum Xetra-Schluss verzeichnete der deutsche Leitindex einen Abschlag von 0,23 Prozent auf 19.211 Punkte. Zuvor hatte er mit 19.285 Zählern den höchsten Stand seit Anfang Oktober erreicht.
In den Vereinigten Staaten hatte sich der Preisauftrieb im September weniger als erwartet abgeschwächt. Dem standen unerwartet deutlich gestiegene US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegenüber. Die Unterstützung für die Börsen durch eine weiche Landung der amerikanischen Wirtschaft und anstehende Leitzinssenkungen habe aber Bestand, so die Einschätzung von Sören Hettler, Anlagestratege bei der DZ Bank. In den Blick rückt nun die Berichtssaison für das dritte Quartal, die in den USA am Freitag mit den ersten großen US-Banken wie JPMorgan beginnt.
Konservative Werte gefragt, Rüstung unter Druck
Am Aktienmarkt waren angesichts einer Abschwächung des Hurrikans „Milton“ an der Westküste Floridas Papiere europäischer Rückversicherer gefragt. Anleger setzten wohl aber auch darauf, dass die Schäden demnächst in den Prämienerneuerungen berücksichtigt werden. Munich Re kletterte im Verlauf erstmals über die Marke von 500 Euro und schloss etwas darunter mit einem Anstieg von 2,9 Prozent. Mit diesem Zuwachs ging auch die Aktie der Hannover Rück aus dem Handel.
Rüstungswerte standen hingegen unter Druck. Einen italienischen Medienbericht zu einem möglichen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland an der jetzigen Frontlinie wies die ukrainische Staatsführung aber zurück. Rheinmetall verlor 3,7 Prozent. Hensoldt sank um 3,3 Prozent. Die jüngst besonders gebeutelte Renk-Aktie verbuchte einen weiteren Abschlag von 5,7 Prozent.
Die Aktie der Deutschen Telekom erreichte den höchsten Stand seit 23 Jahren, am Ende des Tages gewann sie 1,7 Prozent. Der Konzern will für das laufende Jahr eine höhere Dividende an seine Aktionäre auszahlen als gedacht und kündigte für 2025 Rückkäufe eigener Aktien von bis zu zwei Milliarden Euro an. Ferner vertrauen die Bonner auch in den kommenden Jahren auf ihre Tochter T-Mobile US als Gewinn- und Wachstumstreiber innerhalb des Konzerns.
Ziel kassiert
Die Deutsche Pfandbriefbank zieht unter ihrem neuen Chef Kay Wolf Konsequenzen aus ihrem jüngsten Krisenjahr. Bis 2027 soll der Anteil der Büros im Kreditbestand deutlich sinken und die Finanzierung von Rechenzentren, Hotels und Wohnanlagen für Senioren ausgebaut werden. Zugleich kassierte Wolf das bisherige Mittelfrist-Gewinnziel seines Vorgängers Andreas Arndt. Der Aktienkurs sackte um 8,9 Prozent ab.
Mit Material von dpa-AFX
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