Der US-Arbeitsmarktbericht hat den DAX am vergangenen Freitag nicht mehr in die Gewinnzone gehievt. Stattdessen verbuchte der deutsche Leitindex zum Handelsschluss ein leichtes Minus von 0,16 Prozent auf 17.815 Zähler. Nichtsdestotrotz verbuchte das Börsenbarometer auf Wochensicht ein Plus von 0,5 Prozent. Und die Chancen stehen gut, dass die Bullen auch weiterhin am Steuer bleiben.
Für weitere Kursgewinne am deutschen Aktienmarkt in der neuen Handelswoche spricht die aktuelle Geldpolitik dies - wie jenseits des Atlantiks. „Auch nach über vier Monaten Rally haben die Anleger an der Frankfurter Börse ihre Kauflaune nicht verloren“, resümierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. EZB und Fed dürften laut Molnar nur noch darum konkurrieren, wer zuerst die Leitzinsen senkt.
In diesem Wettrennen, könnte am Dienstag die nächste wichtige Entscheidung fallen. Dann werden in den USA die Verbraucherpreise und Realeinkommen im vergangenen Februar veröffentlicht. Diese Konjunkturdaten sind für die Fed ebenfalls ein wichtiger Indikator für ihre zukünftige Geldpolitik.
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Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, rechnet zwar nicht damit, dass sich der zu Jahresbeginn unangenehm hohe Anstieg der Dienstleistungspreise im Februar wiederholt hat, dennoch bleibe Inflationsdynamik in den USA insgesamt noch etwas hoch. „Sollten dann am Donnerstag höhere Einzelhandelsumsätze und am Freitag eine leicht gestiegene Industrieproduktion folgen, erhalten zu starke Zinssenkungsphantasien einen Dämpfer“, prophezeit Kater.
Berichtssaison im Fokus
Mit Blick auf immer weiter steigende Kurse dürfe außerdem nicht vergessen werden, dass die Unternehmen perspektivisch mittels positiver Quartalszahlen liefern müssen, betonte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Passend dazu geht die Berichtssaison mit zahlreichen DAX-Konzernen weiter. Im Wochenverlauf legen unter anderem die Porsche AG, E.on und RWE, Adidas, Zalando, Rheinmetall sowie Vonovia ihre Jahreszahlen vor.
Hexensabbat am Freitag
Neben den Unternehmensberichten dürfte auch der große Verfallstag die Kurse bewegen. Am kommenden Freitag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "großen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Dann können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten spürbar schwanken. Insgesamt dürfte der DAX in der kommenden Woche jedoch eher die 18.000 als die 17.000-Punkte-Marke ansteuern.
Folgende Artikel zählten in der vergangenen Handelswoche zu den meistgelesenen auf www.deraktionaer.de:
Mit Material von dpa-AFX.