Coinbase erhält vor dem Wochenende Rückenwind von den Analysten der Bank of America, die ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie des Kryptobörsenbetreibers in einer aktuellen Studie gestrichen haben. Nach dem heftigen Dämpfer am gestrigen Donnerstag können die Anleger diese Unterstützung auch gut brauchen.
In seiner Analyse lobt Mark McLaughlin von der Bank of America vor allem die Disziplin des Unternehmens bei der Senkung der Kosten sowie der Diversifizierung der Strategie. Die umfangreichen Kostensenkungen dürften seiner Einschätzung nach dazu führen, dass Coinbase auch in Zukunft profitabel bleiben wird. Darüber hinaus sollte die „zunehmende Diversifizierung der Einnahmequellen“ die Volatilität auf der Ertragsseite mindern.
Damit zielt er auf die Bestrebungen des Managements ab, die Abhängigkeit vom klassischen Handelsgeschäft durch neue Produkte und Dienstleistungen zu senken. Denn bislang erwirtschaftet Coinbase den Großteil des Konzernumsatzes in Form von Transaktionsgebühren im Privatkundengeschäft. Die Einnahmen mit Verwahr- und Service-Angeboten sind zuletzt aber ebenfalls stark gestiegen – wenn auch von vergleichsweise niedrigem Niveau aus.
Zudem verweist der Analyst auf die positiven Aussichten am Kryptomarkt. „Das aktuelle makroökonomische Umfeld hat sich positiv auf den Anstieg der Marktkapitalisierung und des Handelsvolumens von Kryptowährungen ausgewirkt“, so McLaughlin. Das dürfte Coinbase als einem der größten und wichtigsten Handelsplätze für digitale Assets in die Karten spielen.
Als Risikofaktoren hat er den nach wie vor hohen Anteil der Transaktionserlöse am Gesamtumsatz sowie juristische Unwägbarkeiten im Zusammengang mit dem schwelenden Rechtsstreit mit der SEC identifiziert. Dennoch blickt er nun optimistischer auf das Unternehmen und hat die Aktie von „Underweight“ auf „Neutral“ hochgestuft.
Durchatmen nach CME-Schock
Die Coinbase-Aktie reagiert auf das Upgrade am Freitag mit einem Plus von rund 2,5 Prozent und kann damit zumindest einen Teil der Vortagesverluste aufholen. Ein Medienbericht, wonach der US-Börsenbetreiber CME Group neben dem Handel mit Bitcoin-Futures künftig auch den Spot-Handel mit der Digitalwährung anbieten will, hatten die Aktie am Donnerstag nämlich neun Prozent ins Minus gedrückt – der größte Tagesverlust seit Januar.
Für Coinbase geht eine turbulente Woche – vom dreistündigen Systemausfall am Dienstag über den Rebound am Kryptomarkt zur Wochenmitte bis hin zum CME-Schock am Donnerstag – damit halbwegs versöhnlich zu Ende. Auf Wochensicht steht die Aktie nahezu unverändert da.
Das bedeutet aber auch, dass investierte Anleger weiterhin den mehrfach nachgezogenen Stopp bei 175 Euro im Auge behalten sollten. Grundsätzlich bleibt DER AKTIONÄR aber bullish für den Krypto-Profiteur.