Die US-Börsen haben am Montag angesichts zunehmender Zins- und Rezessionssorgen ihre Talfahrt fortgesetzt. Marktteilnehmer fürchten, dass die unerwartet hohe Inflation die US-Notenbank (Fed) zu noch deutlicheren Zinsschritten bewegen könnte. Abgestraft wurden einmal mehr vor allem die Aktien von Technologieunternehmen.
Konkret: Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 4,3 Prozent auf 11.329 Punkte ein und erreichte damit den tiefsten Stand seit November 2020. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 3,8 Prozent auf 3.753 Zähler bergab - niedriger hatte er zuletzt im März 2021 notiert. Gegenüber dem Rekordhoch im Januar bedeutet das zudem einen Rückgang um deutlich mehr als 20 Prozent, womit das Börsenbarometer nach gängiger Definition einen Bärenmarkt signalisiert. Der Leitindex Dow Jones verlor 2,81 Prozent auf 30.509Punkte. Das bedeutete den tiefsten Stand seit Februar 2021 - die Erholung in der zweiten Maihälfte ist damit verpufft.
0,75 Prozent-Anhebung durchaus denkbar
Bislang war allgemein erwartet worden, dass die Fed den Leitzins am Mittwoch um weitere 0,50 Prozentpunkte anheben wird. Die jüngsten Preisdaten hätten nun die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Währungshüter einen Zinsschritt von 0,75 Punkten vornähmen, sagte Volkswirt Michael Pearce von Capital Economics. Am Freitag hatte das US-Arbeitsministerium für den Mai die höchste Inflationsrate seit über 40 Jahren berichtet.
Neue Corona-Sorgen in China
"Die Marktteilnehmer bleiben weiterhin sehr nervös, weil sich neben der Inflationsdynamik zusätzlich ein Konsumrückgang abzeichnet. Das würde die Wirtschaft doppelt treffen und zu Konjunkturrückgängen führen", sagte Andreas Lipkow von der Comdirect. Zudem stoße das erneut aufkeimende Covid-Thema in China auf blanke Nerven bei den Investoren. Es gebe derzeit einfach zu viele Risikoherde und wenig Aussichten auf Erleichterungen.
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Krypto-Aktien im freien Fall
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