US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat am Samstag bei der Krypto-Konferenz „Bitcoin 2024“ in Nashville gesprochen – und dabei nicht mit markigen Worten gespart. Vieles, was er dort gesagt hat, war aber bereits bekannt oder erwartet worden. Die Reaktion am Markt fiel trotzdem positiv aus. Der Bitcoin hat nun die 70.000-Dollar-Marke vor Augen.
„Heute Nachmittag lege ich meinen Plan vor, um sicherzustellen, dass die Vereinigten Staaten die Krypto-Hauptstadt des Planeten und die Bitcoin-Supermacht der Welt sein werden, und wir werden es schaffen“, sagte Trump unter tosendem Applaus der mehr als 3.000 Teilnehmer in der Halle.
Er erneuerte seine Forderung, dass alle verbliebenen Bitcoin „in den USA gemint“ werden sollen. „Wenn Bitcoin ‚to the moon‘ fliegt, wie wir zu sagen pflegen, dann will ich das Amerika den Weg dorthin ebnet“, so Trump weiter, und: „Wenn wir es nicht tun, dann wird China es tun.“
Den „Kreuzzug gegen Krypto“ von Amtsinhaber Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris werde er daher beenden und auch die Tage von SEC-Chef Gary Gensler seien bei Trumps Wiederwahl im gezählt. Den kryptokritischen Chef der US-Börsenaufsicht werde er im Falle einer erneuten Präsidentschaft „an Tag 1“ feuern.
„Wir werden Vorschriften haben, aber von nun an werden die Regeln von Leuten geschrieben, die Ihre Branche lieben und nicht hassen“, kündigte Trump an. Sein Augenmerk liegt dabei unter anderem auf der Regulierung von Stablecoins und dem Recht auf Selbstverwahrung von Kryptobeständen.
Niemals verkaufen!
Auch zum geplanten Aufbau einer strategischen Bitcoin-Reserve äußerte sich der Präsidentschaftskandidat – allerdings weniger bullish, als von einigen in der Kryptobranche im Vorfeld erhofft und spekuliert. Im Falle eines Wahlsiegs werde seine Regierung alle Bitcoin, die sie bereits besitzt und in Zukunft noch erhält, langfristig behalten.
Gemeint sein dürften Coins, die von den US-Ermittlungsbehörden sichergestellt werden. Diese werden bislang von Zeit zu Zeit versteigert, was laut Trump gegen eine Grundregel der „Bitcoiner“ verstößt: „Never sell your Bitcoin“, niemals verkaufen! Zu den ebenfalls kolportierten Plänen, dass die strategische Reserve auch durch den Zukauf von Bitcoin mit Staatsgeld erweitert werden könnte, äußerte er sich allerdings nicht.
Bitcoin & Co als Wahlkampfthema
Trump positioniert sich immer konkreter als „Krypto-Präsident“ und schart damit die Community in den USA hinter sich. Gleichwohl sind die Chancen auf einen Wahlsieg im November seit dem Ausscheiden von Amtsinhaber Joe Biden aus dem Rennen um eine Wiederwahl nicht gerade gestiegen. Denn nominieren die Demokraten – wie derzeit erwartet wird – Vizepräsidentin Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin, dann hätte Trump auf dem Weg ins Weiße Haus eine deutlich schwierigere Gegnerin zu bezwingen.
Auf der Wettplattform Polymarket sind die Chancen auf seinen Wahlsieg inzwischen wieder auf 60 Prozent gesunken. Kurz nach dem Attentat auf Trump und vor dem Rückzug Bidens hatte die Gewinnwahrscheinlichkeit bei 72 Prozent ihren bisherigen Höchststand erreicht.
Trotz erhöhter Volatilität kamen Trumps Äußerungen unter dem Strich gut bei den Investoren an. Am Kryptomarkt dominieren auch am Montag die grünen Vorzeichen. Der Bitcoin notiert auf 24-Stunden-Sicht rund drei Prozent höher bei rund 69.400 Dollar und steuert damit nun auf die psychologisch wichtige 70.000-Dollar-Marke zu.
Bleibt das Momentum derart positiv, dann rückt bald auch das bisherige Rekordhoch knapp unterhalb von 74.000 Dollar in den Fokus. Ein nachhaltiger Ausbruch wäre der Startschuss für eine neue Rekordjagd. DER AKTIONÄR bleibt daher bullish. Wie sich Anleger für dieses Szenario in Stellung bringen können, lesen Sie im neuen Aktienreport „Die 100.000-Dollar-Wette: Neue Rally beim Bitcoin“.
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