Im Bitcoin-Kurs ist derzeit jede Menge Feuer drin. Über die Weihnachtsfeiertage hat der Kurs der führenden Kryptowährung kräftig zugelegt, ist erstmals über die Marke von 28.000 US-Dollar gestiegen. Ausgehend vom Korrekturtief im März hat sich der Preis nunmehr nahezu verachtfacht. Monster-Rallye, Fahnenstange und Ende – oder nur der Anfang einer lang ausgedehnten Hausse?
Der Bitcoin steigt in schwindelerregender Geschwindigkeit auf ein neues Allzeithoch, überspringt erstmals die Marke von 28.000 US-Dollar. Schon sprechen die ersten von Blasenbildung. Sehen in dem Anstieg über die Feiertage vor allem Spekulanten am Werk, welche die Börsenfreie Phase (alle Handelsplätze hatten geschlossen) zum Zocken in der weltweit führenden Kryptowährung genutzt haben. Womöglich aus Langeweile. Ist es so einfach?
Keine Euphorie wie im ersten großen Aufschwung
Wenige Tage vor dem neuerlichen Anstieg des Bitcoin-Kurses äußerte AKTIONÄR-Herausgeber Bernd Förtsch im Interview (siehe DER AKTIONÄR Edition Jahrbuch 2021, Seite 18ff – hier digital als E-Paper verfügbar): "Vor einem Jahr stand der Bitcoin bei 7.350 Dollar, im Vergleich zu 19.000 Dollar heute. Und das ist noch nicht das Ende. Euphorie, wie wir sie im ersten großen Aufschwung vor drei Jahren gesehen haben, hat es bis jetzt nicht wieder gegeben. Das ist ein gutes Zeichen."
Zweifel erlaubt, aber ...
Das Zitat gibt es wieder: Zum Zeitpunkt des Gesprächs kostete ein Bitcoin rund 19.000 US-Dollar. Heute sind es 26.600 US-Dollar. Das ist stark. Im Chart deutet sich allerdings eine Fahnenstange an. Ein steiler Anstieg, nahezu vertikal nach oben gerichtet, der nach einer ebenso starken Korrektur schreit. Erinnerungen werden wach an Phase eins des Bitcoin-Booms Ende 2017.
... es kommt auf die Perspektive an
Allerdings relativiert sich der jetzige Anstieg ganz erheblich, wenn man den Chart aus einer anderen Perspektive betrachet: Wird die Skalierung auf logarithmische Darstellung umgestellt, fällt der jetzige Anstieg kaum ins Gewicht. Optische Täuschung oder korrekte Sichtweise? Letztes: Gerade bei sehr langfristigen Charts – wie hier über mehrere Jahre mit zudem erheblichen Veränderungen – empfiehlt sich diese Betrachtung. Dabei bekommt jede Verdopplung gleich viel Raum. So liegt zwischen 10.000 und 20.000 Punkten gleich viel Raum wie zwischen 20.000 und 40.000 Punkten. Andernfalls, bei der sogenannten lineralen Skalierung, wird das Bild verzerrt. Ein Anstieg um 10.000 Punkte entspricht in einem Fall einer Verdopplung, im zweiten "nur" um 50 Prozent.
Noch sehr viel Raum nach oben
Ehe man also von einer Euphorie wie vor drei Jahren sprechen kann, muss beim Bitcoin-Kurs noch viel passieren. Die logarithmische Darstellung offenbar: Noch ist nicht viel passiert.
Das Fazit des AKTIONÄR besteht damit fort: Die aktuelle Verschnaufpause beim Bitcoin ist kein Grund zur Sorge und findet auf hohem Niveau statt. Aktuell pendelt der Kurs bereits wieder um die 27.000-Dollar-Marke. Die mittel- und langfristigen Trends sprechen für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung sind intakt – ebenso die Spekulation auf einen kurzfristigen Ausbruch auf 30.000 Dollar bis zum Jahresende.
Anleger, die den Kaufempfehlungen des AKTIONÄR in den letzten Monaten gefolgt sind, geben kein Stück aus der Hand und lassen die Gewinne laufen. Neueinsteiger können den Dip zum Kauf nutzen – beispielsweise über den Handelsplatz bitcoin.de oder die Smartphone-App Bison von der Börse Stuttgart.
DER AKTIONÄR hat im Jahresverlauf in zwei Tranchen Bitcoin-Zertifikate (WKN VL3TBC) von Vontobel erworben und in das AKTIONÄR-Depot eingebucht. Die Position liegt aktuell 120 Prozent im Plus.
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.