Wegen dem Krieg in der Ukraine und der Angst vor den Folgen für die Weltwirtschaft steuern Investoren sichere Häfen an – und der Bitcoin gehört offenbar nicht dazu. Während Gold oberhalb ein neues 19-Monats-Hoch markiert hat, muss der Kryptomarkt einen Teil der deutlichen Gewinne aus der Vorwoche wieder abgeben.
Der Bitcoin hat Mitte letzter Woche kurz über den horizontalen Widerstand im Bereich von 45.000 Dollar gespitzt, für einen nachhaltigen Ausbruch hat es aber erneut nicht gereicht. Ein Großteil der kurzfristigen Kursgewinne musste er seitdem aber wieder abgeben. Mit einem Minus von fast vier Prozent auf 24-Stunden-Sicht rutscht der Kurs am Montagvormittag wieder unter die 38.000er-Marke – und damit auf das Niveau vom Beginn der Vorwoche.
Zwischenzeitliche Hoffnungen, dass der Bitcoin als Krisenwährung einen anhaltenden Nachfrage-Boom erleben und sich in der Folge stärker von den Aktienmärkten abkoppeln kann, haben sich damit zunächst nicht erfüllt. Gefragt ist stattdessen Gold, dessen Preis pro Feinunze zweitweise auf über 2.000 Dollar gestiegen ist.
Russen kaufen lieber Gold statt Bitcoin
Gold-Verfechter und Bitcoin-Kritiker Peter Schiff hat diesen Umstand zum Anlass genommen, um erneut gegen die Kryptowährung auszuteilen. „Russen, die ihren Wohlstand in einem Asset parken wollen, an das Regierungen nicht herankommen, wählen Gold statt Bitcoin“, schrieb Schiff auf Twitter.
Bitcoin sei viel zu riskant, um als „sicherer Hafen“ oder Wertspeicher genutzt zu werden und habe damit „seinen ersten großen Test“ nicht bestanden. „Ich glaube nicht, dass er eine zweite Chance bekommt“, so der Krypto-Skeptiker.
#Russians who are looking to store their wealth in an asset that governments can't seize are choosing #gold over #Bitcoin. Bitcoin is far too risky to be used as a safe haven or a store of value. Bitcoin has failed its first major test. I don't think it will get a second chance!
— Peter Schiff (@PeterSchiff) March 4, 2022
Wie immer, wenn sich Schiff sich zum Bitcoin äußert, lässt die Reaktion der Krypto-Community nicht lange auf sich warten. „Der erste große Test kam also, nachdem der Bitcoin um 100 Millionen Prozent gestiegen ist“, fragt beispielsweise Krypto-Analyst Benjamin Cowen in den Kommentaren ungläubig.
Rohstoff-Experte Mike McGlone von Bloomberg glaubt indes daran, dass der Bitcoin relative Stärke gegenüber den Aktienmärkten zeigen und zu einem Sicherungs-Asset reifen kann. Kurzfristig hält aber auch er weiteren Druck auf die Kurse und einen erneuten Test der wichtigen Marke von 30.000 Dollar für möglich.
Statt einem Ausbruch nach oben rückt beim Bitcoin nun die horizontale Unterstützung im Bereich von 36.000 Dollar in den Fokus. Wegen der großen Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung im Ukraine-Konflikt und dem Vorgehen der US-Notenbank Fed in Sachen Zinswende ist kurz- und mittelfristig mit erhöhte Volatilität zu rechnen. Auf lange Sicht bleibt DER AKTIONÄR aber klar bullish.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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