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17.06.2022 Nikolas Kessler

Beteiligung an Schneeballsystem? Elon Musk soll wegen Dogecoin Milliarden bezahlen

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Dogecoin

Mit bullishen Kommentaren via Twitter hat Elon Musk seinen Teil dazu beigetragen, den Kurs der Parodie-Kryptowährung Dogecoin vor rund einem Jahr bis auf das Rekordhoch von knapp 74 Cent in die Höhe zu treiben. Seitdem ist der Milliardär jedoch weitgehend verstummt und der Coin um rund 90 Prozent gefallen. Nun klagt ein Investor.

In einer am Donnerstag bei einem New Yorker Gericht eingereichten Sammelklage wirft Kläger Keith Johnson Elon Musk und den von ihm geleiteten Firmen Tesla und SpaceX vor, sich durch Betrug, Glücksspielgeschäfte, irreführende Werbung, irreführende Praktiken und anderem rechtswidrigen Verhalten „ungerechtfertigt bereichert“ zu haben.

Musk habe seine prominente Stellung als reichster Mann der Welt ausgenutzt, um das „Dogecoin-Schneeballsystem“ zu betreiben und zu manipulieren, um Profit und Belustigung daraus zu ziehen, heißt es in der Klageschrift weiter.

Dogecoin (ISIN: CRYPT000DOGE)

Er und seine Mitkläger hätten mit ihren Dogecoin-Investments zwischen Mai 2021 und Juni 2022 indes rund 86 Milliarden Dollar verloren, heißt es in der Sammelklage. Damit will es Johnson aber nicht bewenden lassen: Er verklagt Musk und seine Firmen insgesamt auf 258 Milliarden Dollar Schadenersatz. Das entspricht in etwa der dreifachen Marktkapitalisierung von Dogecoin zu Zeiten des Allzeithochs und dem 34-fachen der gegenwärtigen Market Cap. Zudem sollen die Beklagten die Anwalts- und Verfahrenskosten tragen.

Nichts Anderes als Glücksspiel?

Ferner will er erreichen, dass der Handel mit Dogecoin in den USA als Glücksspiel eingestuft und Musk auch wegen Verstößen gegen Glücksspielgesetze belangt wird. Der Kläger und seinen Mitstreitern sei nicht mitgeteilt worden, dass es sich bei Dogecoin um nichts Anderes als Glücksspiel handle, zitiert das Branchenportal cointelegraph.com aus den Gerichtsdokumenten.

Sie fordern daher alle verlorenen Einsätze aus den Wetten auf Dogecoin zurück. Zudem sollen Elon Musk und andere „unlizenzierte Geschäftsleute“ künftig nicht mehr für Dogecoin werben dürfen.

Wenig Aussicht auf Erfolg

Ob die Klage zugelassen wird, ist derzeit noch offen. Doch selbst dann gelten die Erfolgsaussichten als sehr gering. Vielmehr scheint es so, also wolle ein Investor, der sich mit Dogecoin verzockt hat, noch irgendwie den Einsatz retten – oder zumindest noch seine fünf Minuten Ruhm.

Die Reaktionen aus der Krypto-Branche sind entsprechend harsch und reichen von Spott und Häme bis hin zu Anfeindungen. Einige befürchten offenbar, dass eine tatsächliche Einstufung von Dogecoin als Glücksspiel auch Auswirkungen auf alle anderen Kryptowährungen haben könnte.

Die Frage, ob und inwieweit Musk mit seinen Tweets zu Coins und Aktien, die er selbst besitzt, die Kurse beeinflusst, ist aber dennoch berechtigt.

Mit Material von dpa-AFX.

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