Der Jahresauftakt ging kräftig in die Hose. Die Aktien, vor allem die Tech-Aktien, mussten kräftig Federn lassen. Doch Die Kleinanleger ließen sich von diesem Rücksetzer nicht verunsichern. Im Gegenteil: Sie haben kräftig zugegriffen getreu dem Motto „buy the dip“. Vier Aktien aus dem Nasdaq haben es Anlegern dabei besonders angetan.
Nach Angaben von Vanda Research haben Privatanleger von Freitag bis Dienstag Aktien im Wert von mehr als 1,3 Milliarden Dollar gekauft. Dieses Niveau lag über dem 70. Perzentil des letzten Jahres. „Seit letztem Freitag haben sich Privatanleger in die Rallye eingekauft, etwas, das wir seit Mai/Juni 2020 nicht mehr gesehen haben“, sagte Ben Onatibia, Senior Strategist bei Vanda Research.
Der S&P 500 und die anderen wichtigen Durchschnittswerte haben im Februar nach einem düsteren Januar ein kleines Comeback versucht. Der erste Monat des Jahres 2022 war für den S&P 500 der schlechteste seit März 2020. Zudem wurde der technologieorientierte Nasdaq tief in den Korrekturbereich gedrückt.
Die meisten Käufe konzentrierten sich auf marktbreite börsengehandelte Fonds, aber die Privatanleger kauften auch deutlich mehr Einzelaktien. Allerdings kaufen Amateuranleger nicht mehr so viele Einzeltitel wie noch vor einem Jahr während des GameStop-Handelsrausches. Anstatt spekulative Titel zu kaufen, kaufen Privatanleger seit Freitag laut Vanda Technologieaktien mit großer Marktkapitalisierung. Die Anleger konzentrierten sich bei ihren Käufen auf Tesla, Apple, AMD und Nvidia. Diese vier Werte machten 61 Prozent aller Nasdaq-100-Käufe aus.
Keine schlechte Wahl der Privatanleger. Immerhin haben sie damit die großen Stolperfallen wie Paypal, Meta oder auch Spotify umgangen. Ob wir allerdings wirklich schon das Tief gesehen haben? Heute könnte eine Art Vorentscheidung fallen. Das Schwergewicht Amazon, immerhin 1,4 Billionen Dollar schwer, wird nachbörslich seine Zahlen melden. Enttäuscht Amazon, könnte das für den Tech-Sektor eine weiter Abwärtswelle bedeuten.