Nachdem der Bitcoin dank der US-Zulassung der ersten Spot-ETFs in der Vorwoche einen Meilenstein feiern konnte, herrscht bei der Digitalwährung nun weiter Katerstimmung. In der Nacht auf Freitag ist der Kurs zeitweise unter die Marke von 41.000 Dollargefallen – und damit auf den tiefsten Stand seit rund einem Monat.
Zwar konnte sich der Bitcoin bis Freitagmorgen wieder bis in den Bereich von 41.200 Dollar kämpfen, auf Wochensicht steht aber dennoch ein Abschlag von rund zehn Prozent unter dem Strich.
Nachdem der Kurs in den Monaten vor der mit Spannung erwarteten ETF-Entscheidung Mitte der Vorwoche mehr als 150 Prozent zugelegt hatte, nehmen einige Marktteilnehmer nun erst einmal Gewinne mit. Das ist erst einmal nicht sonderlich überraschend, zumal zahlreiche Branchenbeobachter die erwartete ETF-Genehmigung in den USA bereits im Vorfeld als potenzielles „Sell-the-News“-Event ausgemacht haben.
Hinzu kommt, dass einige Bitcoin-Bullen vom Handelsstart der neuen Bitcoin-Spot-ETFs enttäuscht sind. Zwar hatte beispielsweise der iShares Bitcoin Trust von BlackRock nach nur vier Handelstagen bereits Mittelzuflüsse von mehr als einer Milliarde Dollar verzeichnet (DER AKTIONÄR berichtete). Bei einem Großteil der Zuflüsse in die neuen Spot-ETFs handelt es sich bislang jedoch um Kapital, das zuvor aus anderen Finanzprodukten wie Fonds und Futures-ETFs auf den Bitcoin abgezogen wurden.
Das Branchenportal coindesk.com rechnet vor: Die Anbieter der neuen Spot-ETFs hätten in der ersten Handelswoche rund 68.000 Bitcoin gekauft. Alleine der Grayscale Bitcoin Trust habe wegen hoher Mittelabflüsse im selben Zeitraum aber rund 40.000 Bitcoin verkauft. Netto seien also „nur“ rund 28.000 Bitcoin am Markt gekauft worden. Das ist zu wenig, um den Kurs nennenswert zu beflügeln und die Bullen zufriedenzustellen.
Nach Einschätzung des AKTIONÄR ist es nach rund einer Woche aber noch viel zu früh, um Rückschlüsse über den Erfolg der neuen Produkte zu ziehen. Mit den Spot-ETFs haben nun insbesondere auch institutionelle Investoren in den USA nun einfachen und regulatorisch sicheren Zugang zum Bitcoin. Der Weg für kräftige Zuflüsse in den Bitcoin ist damit geebnet, und mittel- bis langfristig wird auch immer mehr frisches Geld fließen.
Langfristig orientierte Bitcoin-Investoren lassen sich von den zwischenzeitlichen Gewinnmitnahmen daher nicht beirren und bleiben dabei. Für mutige Neueinsteiger ist der aktuelle Rücksetzer nach der 160-Prozent-Rally im Vorjahr und dem neuen 2-Jahres-Hoch in der Vorwoche eine Chance, um einen Fuß in die Tür zu stellen.
Warum die US-Spot-ETFs auf den Bitcoin von BlackRock und Co hierzulande nicht gehandelt werden können und welche Alternativen es für Anleger gibt, um an einer Fortsetzung der Rally am Kryptomarkt zu partizipieren, lesen Sie in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR (04/24) – hier geht’s zum E-Paper.
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