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30.12.2020 ‧ Leon Müller

Sie haben die Wahl zwischen Rot, Grün und Schwarz, zwischen Tesla, Nel, Daimler und Co

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Das neue Jahr stellt Sie vor die Wahl. Weiter so oder vielleicht doch ganz anders? 2021 wird für die Deutschen zum Superwahljahr. In gleich neun Wahlen stellen sie die Weichen für die Zukunft, treffen Entscheidungen, die für Jahrzehnte bestimmend sein könnten. Anleger indes treffen jeden Tag aufs Neue eine Wahl.

2021 wird für die Deutschen zum Superwahljahr. Los geht es am 14. März mit der Wahl eines neuen Landtags in Baden-Württemberg – dem Mekka der deutschen Automobilwirtschaft. Es folgen diverse weitere Landtags- und Kommunalwahlen, bis schließlich am 26. September alle aufgerufen sind, den Deutschen Bundestag neu zu wählen.

Dieses Mal geht es um mehr als um Rot, Grün oder Schwarz, um Gelb oder Blau. Es geht um Evolution oder Revolution, es geht um Klimapolitik, um soziale Marktwirtschaft versus Sozialismus, um Freiheit versus dauerhafte Einschränkung der Grundrechte.

CO2, besser gesagt die Verringerung des Ausstoßes, wird neben der Corona-Pandemie eines der dominierenden Themen des Jahres. Es ist vollkommen offen, wie dieses bedeutsame Thema gespielt werden wird, wie die Protagonisten es angehen werden. Das Spektrum der Möglichkeiten reicht von radikal über radikal vernünftig bis hin zu rein rational. In einem Gastbeitrag entschied sich der SPD-Politiker Karl Lauterbach zuletzt für die radikale Variante: „Wir benötigen Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemie-Bekämpfung sind.“ Diese Äußerung ist ein Unding. Selbst größte gesellschaftliche Fragen lassen sich niemals mit Totalitarismus beantworten.

Sie als Anleger haben einen Vorteil, denn Sie müssen nicht bis zur nächsten Wahl warten. Sie können jeden Tag neu wählen: Investieren Sie in Unternehmen, die sich dem Klimaschutz verschrieben haben, oder blenden sie entsprechende Kriterien aus? Ich bin der Überzeugung, dass der Wandel im Umgang mit dem Klima nur gelingen kann, wenn Unternehmen maximale Freiheit erhalten, die Zukunft klimafreundlicher zu gestalten.

Innovationen entstehen nicht, weil Regierende sie befehlen. Sie entstehen, weil Unternehmer und mit ihnen Aktionäre Risiken auf sich nehmen. Der Staat kann bestimmte Technologien – oder besser noch alle klimafreundlichen Entwicklungen – fördern. Technologieoffenheit ist bei der Förderung zentral. Auf entsprechende Konzepte in den Wahlprogrammen sollte achten, wer bei den kommenden Wahlen seine Stimme vergibt.

Dass sich das lohnt, lehrt uns die Börse seit Monaten. Firmen, die grüne Technologien entwickeln oder Produkte herstellen, die, wenn schon nicht vollends umweltfreundlich, so doch zumindest deutlich freundlicher sind als vergleichbare, zählen zu den großen Gewinnern. Firmen wie Tesla, Nel oder Plug Power etwa. Anleger wie Sie haben längst eine Entscheidung getroffen: Ja zu Unternehmertum, damit zu Risiken und Chancen, ja zu klimaschonenden Technologien, nein zu staatlichen Einflüssen. Eine Blaupause für die nahenden Wahlen in Deutschland im Jahr 2021? Schön wäre es.

Dieses Editorial ist in DER AKTIONÄR Nr. 1/2021 erschienen. Sie können die gesamte Ausgabe hier bequem als E-Paper lesen.

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