Wie schon die Konsumentenpreise sind auch die Produzentenpreise in den USA deutlich stärker ausgefallen als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen sie um 1,6 Prozent, Analysten hatten im Schnitt eine Steigerung um lediglich 1,1 Prozent erwartet. Die Indizes reagieren am Nachmittag mit erneuter Zinsangst auf die Daten und drehen am Nachmittag nach unten.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Erzeugerpreise um 0,6 Prozent. Der Zuwachs war doppelt so stark wie erwartet. Auch der Kernindex ohne die Preise für Energie und Lebensmittel stieg deutlicher als prognostiziert. Im Jahresvergleich betrug der Zuwachs 2,0 Prozent, im Monatsvergleich waren es 0,3 Prozent. Die Kernrate ist weniger schwankungsanfällig und vermittelt daher nach Ansicht von Ökonomen ein unverfälschteres Bild der Preisentwicklung.
Die Produzentenpreise wirken sich mit Verzögerung auf die Konsumentenpreise aus. Die deutlich höher als erwarteten Zahlen deuten an, dass die US-Inflation länger als erwartet über dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed bleiben könnte. Angesichts der US-Notenbank-Sitzung am kommenden Wochen stellt sich nun die Frage, ob sie auf die jüngsten Daten reagieren und die zuletzt angekündigten drei Zinssenkungen in diesem Jahr möglicherweise (zum Teil) zurücknehmen wird.
mit Material von dpa-AFX