US-Notenbank-Chef Jerome Powell hat erneut kein klares Signal für eine baldige Leitzinssenkung gegeben. Die Anleger bleiben zur Stunde dennoch in Rekordlaune. Wie schon zu Wochenbeginn steigen sowohl der breit aufgestellte S&P 500 als auch die Technologie-Indizes Nasdaq 100 und Nasdaq Composite auf neue Höchststände.
Die jüngsten Inflationsdaten deuteten auf "bescheidene weitere Fortschritte" bei der Preisentwicklung hin, sagte Powell am Dienstag bei einer Anhörung vor dem US-Senat. "Mehr gute Daten" würden das Vertrauen stärken, dass sich die Inflation nachhaltig dem Zielwert der US-Notenbank annähere. Die Fed strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Eine zu geringe oder zu späte Zinssenkung könne die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt gefährden, sagte Powell. Eine zu frühe oder zu starke Zinssenkung könne den Inflationsfortschritt hingegen abwürgen oder umkehren. Zuletzt hatte die Fed den Leitzins zum siebten Mal in Folge in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent belassen.
"Der oberste US-Währungshüter lässt sich weiterhin nicht genau in die Karten schauen, wie lange die Fed noch am aktuellen Leitzinsniveau festzuhalten gedenkt", kommentierte Elmar Völker, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Die Konjunkturaussichten hätten sich zuletzt eingetrübt. "Dessen ungeachtet kommt der nächste Fed-Zinsentscheid am 31. Juli zu früh für eine Zinswende", schreibt Völker. "Sofern sich die Indizien für eine merkliche Konjunkturabschwächung in den kommenden Wochen erhärten, wäre die Fed-Sitzung im September aus heutiger Sicht der passende Startpunkt für eine Phase der geldpolitischen Lockerung."
(Mit Material von dpa-AFX)
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.