Der DAX startet mit Verlusten in den Handelstag. Die US-Notenbank hat gestern Abend beim Zinsanhebungstempo wie erwartet einen Gang heruntergeschaltet, gleichzeitig aber auch weitere Zinsanhebungen im kommenden Jahr angekündigt. Der von einigen Börsianern erhoffte Befreiungsschlag für den heimischen Leitindex war das nicht.
Fed-Chef Jerome Powell betonte erneut, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen sei und noch einige Schritte zu gehen seien „bis die Arbeit erledigt ist“. Im kommenden Jahr dürfte es daher vermutlich mehrere Zinserhöhungen als befürchtet geben wird, dafür aber in kleineren Dosen. Auf der ersten Notenbank-Sitzung am 1. Februar rechnen die Marktteilnehmer mit einer Zinserhöhung von 25 Basispunkten.
„Hoffnungen, die zuletzt weniger stark gestiegenen Inflationsraten könnten die Fed zu einem weniger hawkishen Outlook bewegen, erfüllten sich nicht“, so NORD/LB-Stratege Bernd Krampen. „Wir alle bleiben damit Sklaven der nächsten Datenveröffentlichungen. Die Indikatoren werden zeigen, ob Zinsanhebungen von 75Bp bei Inflations- und Rezessionsgefahr richtig sind.“
„Der gestrige Zinsentscheid war alles andere als ein Knotenlöser,“ so Martin Utschneider von Donner & Reuschel. „Die 14.157 bleibt die nächste kurzfristige Orientierungsmarke nach unten. Nach oben die 14.585 und im nächsten Schritt die 14.980“, so der Chart-Experte. „Es bleibt dabei: Bei aller berechtigten Freude über den zuletzt erfolgten Aufschwung bleiben Absicherungen und Stopps für kurz- bis mittelfristige Tendenzen das A und O.“ Strategischen Investoren und Anlegern bietet aus seiner Sicht die 200-Tage-Linie bei aktuell 13.559 eine gute Supportlinie. „Diese konnte sich zuletzt etwas stabilisieren und tendiert jetzt leicht steigend“, so Utschneider.
Am Nachmittag folgt die Zinssitzung der Europäischen Notenbank, die den Leitzins ebenfalls um 0,5 Prozentpunkte anheben dürfte. DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)