Nach fünf Gewinntagen in Folge hat der DAX am Montag leicht nachgegeben. Der Leitindex schloss 0,11 Prozent tiefer bei 15.789,53 Punkten, nachdem er zeitweise die Hürde von 15.900 Punkten überwinden konnte und auf den höchsten Stand seit Januar 2022 gestiegen war. Die Anleger blieben trotz der jüngsten Börsenrally zuversichtlich, allerdings setzten moderate Gewinnmitnahmen ein.
Für etwas Verunsicherung sorgten außerdem US-Konjunkturdaten. Der MDAX der mittelgroßen Börsenwerte ging 0,18 Prozent höher bei 27.837,59 Zählern aus dem Handel. Der SDAX stieg noch etwas mehr: 0,6 Prozent auf 13.571,42 Punkte.
Zum Wochenstart mussten Bank-Aktien nach ihrer jüngsten Erholungsrally einen Rückschlag hinnehmen. Die Commerzbank war mit einem Abschlag von 3,5 Prozent das Schlusslicht im DAX, die Anteilscheine der Deutschen Bank gaben um 2,2 Prozent nach. Für einen Dämpfer sorgte das US-Institut State Street, das mit seinen Nettozuflüssen im ersten Quartal enttäuschte. Auch Aktien von Rückversicherern wie Munich Re und Hannover Rück zählten zu den größten Verlierern im Leitindex mit jeweils rund 2,6 Prozent Verlust.
Die Nase vorn hatten dagegen Zykliker wie der Triebwerkbauer MTU mit einem Plus von 2,5 Prozent und der Flugzeughersteller Airbus mit einem Kursgewinn von 1,5 Prozent. Für gute Stimmung im Luftfahrtsektor sorgten zudem Verkehrszahlen von Flughafenbetreiber Fraport. Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen hat im März trotz eines eintägigen Streiks deutlich angezogen. Die Fraport-Aktien stiegen im MDAX um zwei Prozent.
An die MDAX-Spitze setzen sich die Papiere von Teamviewer, sie stiegen um fünf Prozent. Eine Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg verlieh der seit Mitte Februar stockenden Kurserholung des Softwareunternehmens frischen Schwung. Analyst Gustav Froberg sieht nach schwierigen Jahren eine Trendwende. Noch übersähen viele Investoren die Erholung des Geschäfts mit mittelgroßen und kleinen Unternehmen, da sie zu sehr auf die Probleme der Vergangenheit fixiert seien, sagte er.
Aktien von Chipausrüstern gerieten europaweit unter Druck. Die Sorge vor Investitionseinschränkungen in der Branche belastete, nachdem die taiwanische Wirtschaftszeitung "Economic Daily News" unter Berufung auf informierte Personen berichtet hatte, dass der weltgrößte Chipfertiger TSMC seine für 2023 geplanten Investitionen zurückschrauben wolle. Die Papiere von Aixtron fielen als einer der größten Verlierer im MDAX um 2,1 Prozent.
Traton zogen im SDAX zogen um 6,6 Prozent an. Die VW-Nutzfahrzeugholding erwägt nach einem guten Jahresstart eine Erhöhung der Jahresprognose. Die Anteile des IT-Dienstleisters Nagarro setzten ihre Erholung vom Freitag ebenfalls mit einem Plus von 6,6 Prozent fort und profitierten zur Vorlage detaillierter Jahreszahlen für 2022 vor allem von der Ankündigung eines Aktienrückkaufs.
(Mit Material von dpa-AFX)