Nach drei Tagen in Folge im Plus hat der DAX am Montag seine Gewinnstrecke gestoppt. Der deutsche Leitindex gab 0,8 Prozent auf 18.590,89 Zähler nach. Der MDAX büßte ebenfalls 0,8 Prozent ein und schloss bei 25.688,25 Punkten. Rüstungsaktien wie Rheinmetall zählten gegen den Markttrend zu den Gewinnern des Tages.
Beim DAX traten die Anleger am Montag auf die Bremse. Nach drei Gewinntagen in Folge gab der deutsche Leitindex zum Wochenstart leicht nach. Auch die zweite deutsche Börsenreihe präsentierte sich zum Wochenauftakt schwächer. Für Diskussionsstoff sorgte unter anderem der Anschlag auf Donald Trump.
Damit lebt der Trump-Trade an der Börse. Davon profitierten aber vor allem die US-Börsen. In Europa waren Rüstungswerte gefragt. Rheinmetall, Hensoldt oder Renk legten gegen den allgemeinen Markttrend zu. Die Sorgen um Trumps Haltung im Ukraine-Krieg und die künftige Rolle der USA innerhalb des Verteidigungsbündnisses Nato dürften sich auf ihre Kurse ausgewirkt haben.
Im Gegensatz dazu geriet der Bereich der Erneuerbaren Energien unter Druck. Trump will schließlich im Falle eines Wahlsiegs den Fokus wieder stärker auf fossile Energieträger als auf erneuerbare Energiequellen legen. Das getrübte Stimmungsbild zeigte sich im DAX etwa bei den Aktien von RWE und Siemens Energy, die bis zu 3,2 Prozent im Minus lagen.
Auch die Lufthansa zählte in der ersten Börsenreihe mit einem Minus zwei Prozent zu den größtem Tagesverlierern. Hintergrund ist eine Verkaufsempfehlung von Stifel. Analyst Johannes Braun verwies dabei auf komplexe Probleme der Fluggesellschaft. Diese dürften ein schwaches zweites Halbjahr nach sich ziehen. Braun zufolge gibt es bei der Lufthansa zu viel ineffizientes Kapazitätswachstum und nicht wettbewerbsfähige Kostenstrukturen.
Beim Windkraft-Spezialisten Nordex kam es nach zuletzt besonders gutem Lauf außerdem zu Gewinnmitnahmen. Der Turbinenhersteller hat im zweiten Quartal weniger Aufträge erhalten als ein Jahr zuvor. Der Kurs sackte daraufhin um vier Prozent ab. Dass die US-Bank Citigroup die Auftragszahlen als besser als befürchtet bezeichnete, half da nur wenig.
Aktien von Hugo Boss gerieten mit einem Abschlag von 2,9 Prozent branchenbedingt in den Abwärtssog von Swatch. Enttäuschende Geschäftszahlen des Schweizer Uhrenkonzerns prägten gemeinsam mit einer gestrichenen Dividende des Londoner Modehauses Burberry europaweit das Branchenbild im Luxusgüterbereich.
Einen regelrechten Kurseinbruch gab es bei BayWa. Die Aktie rauschte zeitweise um 34 Prozent in die Tiefe. Das Agrarhandels- und Energieunternehmen musste bekanntgeben, dass es wegen einer erdrückenden Schuldenlast die Notwendigkeit sieht, einen Sanierungsgutachter an Bord zu holen. Das Gutachten soll die „angespannte Finanzierungslage“ verbessern, wie BayWa schon am Freitagabend nach Börsenschluss mitgeteilt hatte.